11. November 2011
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Diagnose und Dokumentation der Rechtschreibkompetenz

Mit Hilfe der begleitenden Lerndiagnose kann die Entwicklung der Rechtschreibkompetenz bei den Kindern diagnostiziert und dokumentiert werden. Das Diagnosematerial besteht aus Test-Blättern, die nicht mit nach Hause gegeben werden sollten, und aus Dokumentationsbögen, auf denen die Lernfortschritte der Kinder festgehalten werden und die in das Lerntagebuch der Kinder eingeklebt werden können.

Auf diese Weise schafft man auch für die Kinder eine angemessene Transparenz über die Entwicklung ihrer Lernfortschritte und über die nächsten angemessenen Ziele. Empfehlenswert ist es, für jedes Kind einen Schnellhefter anzulegen, in dem die Testblätter gesammelt werden, ebenso wie eventuelle Förderpläne, durchgeführte standardisierte Tests, wie z.B. die Hamburger Schreibprobe, usw.

Auf Elternsprechtagen erhalten Eltern im Rahmen der Beratungsgespräche Einblick in diese Mappe, so dass man ihnen die Aussagen der bereits bekannten Dokumentationsbögen sehr anschaulich erkären kann. Letztendlich ist die begleitende Lerndiagnose auch für die Leistungsbeurteilung und für angemessenen Zeugnisformulierungen sehr hilfreich, da sich hieraus jederzeit der individuelle Lernentwicklungsverlauf jedes Kindes und der aktuelle Enwicklungsstand ablesen lässt.

Die begleitende Lerndiagnose bezieht sich auf ein Rechtschreibenlernen nach dem FRESCH-Ansatz, so wie er in unserem Zebra-Konzept umgesetzt wird. Dabei halte ich es nicht für aussagekräftig genug, lediglich festzustellen, wie viele Fehler die Kinder bei welcher der sechs Strategien machen.

Das Diagnosematerial

Der Lernprozess der Kinder entwickelt sich auf mehreren Ebenen und auf unterschiedliche Niveaustufen. Dementsprechend werden überprüft:

  1. Die richtige  Anwendung der Strategieproben und das Strategiewissen
  2. Die Fähigkeit, mit Hilfe einer vorgegebenen Strategie in einem vorgegebenen Fehlertext eine bekannte Anzahl von Fehlern zu finden
  3. Die Fähigkeit, mit Hilfe einer vorgegebenen Strategie in frei geschriebenen Sätzen oder Texten mögliche Fehler zu finden.

Im hier bereitgestellten Download erhalten Sie zunächst Dokumentationsbögen und Testblätter, die die Mindestanforderungen bis Ende Klasse 2 abdecken. Mit dem ersten Testbogen könnte bereits Ende Klasse 1 begonnen werden. Den zweiten Testbogen empfehle ich erst dann einzusetzen, wenn die Kinder das erste Kapitel des Zebra Arbeitsheftes Sprache1/2 bearbeitet haben. Der zweite Testbogen hat eine gewisse Schlüsselposition. Hier wird überprüft, ob das Kind sehr sicher weiß, auf welche besonderen Stellen es beim Prüfen mit der Strategie „Schwingen“ besonders achten muss. Zeigen sich hier noch Schwierigkeiten, sollte man sich unbedingt die Zeit nehmen, diese Lerninhalte weiter zu fördern (siehe Beitrag „Strategiegeleitetes Rechtschreibenlernen“ hier im  Zebra-Fanclub), bevor im Zebra Sprache Heft 1/2 weitergearbeitet wird.

Auswertung der Materialien

Gelungene Tests werden auf dem Dokumentationsbogen mit einem Smiley bewertet. Nicht gelungene Tests werden mit den Kindern besprochen und können z.B. im Förderunterricht beliebig oft wiederholt werden. Außerdem kann man sie mit Kommentaren versehen, wo genau die Schwierigkeiten lagen. Daraus ergibt sich, dass die Tests zunehmend individualisiert herausgegeben werden. In den entsprechenden Stunden können Kinder nach Stand ihres Dokumentationsbogens sich den nächsten Test von ihrer Lehrerin holen. Damit das organisatorisch gut klappt, empfiehlt es sich alle Testbögen in passender Anzahl in einem Ordner griffbereit zu haben.

Ist es üblich, zur Übung einen (ungeübten) Satz der Woche zu schreiben, so wird von allen Kindern verlangt, ihn mit den bereits bekannten Strategien zu prüfen. Für den Dokumentationsbogen  legen nur die Kinder ihren Satz vor, die nachweisen müssen, dass sie eine bestimmte Strategie nunmehr auch zum Prüfen frei geschriebener Sätze sicher anwenden können.

Das Gleiche gilt für frei geschriebene Texte. Fehler zu weiterführenden Strategien können zwar besprochen, für die Lerndiagnose aber zunächst ignoriert werden.

Leistungsstarke Kinder werden bis Ende Klasse 2 mit ihrer Lernentwicklung weiter sein, als mit dem vorliegende Material zu diagnostizieren ist. Die Reihe zur Lerndiagnose wird hier demnächst fortgesetzt. Lehrerinnen die das vorgestellte Verfahren jetzt gerne in ihrem dritten Schuljahr ausprobieren möchten, können durchaus mit diesem ersten Teil beginnen. In der Regel werden Drittklässler dieses Testmaterial allerdings schneller bewältigen als Zweitklässler.

Sollte diese Kurzüberblick über das Verfahren nicht alle Ihre Fragen abdecken, fragen Sie gerne genauer nach! Ich werde mich bemühen, alle Ihre Fragen zu beantworten.

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