1. Februar 2012
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„Im Moment unterrichte ich eine erste Klasse. Ich habe eine Frage zum Buchstabenheft („Autoheft“). Ab wann kann ich die Kinder das Heft allein bearbeiten lassen? Wie viele Buchstaben sollte man zusammen erarbeiten?“

U. H. aus Köln


Vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte. Bei Zebra handelt es sich ja um ein Lehrwerk, bei dem das selbstständige und selbsttätige Arbeiten im Vordergrund steht. Aus diesem Grunde ist es natürlich wichtig, dass die Kinder in ihrem eigenen Tempo arbeiten und lernen können. Damit erfüllt Zebra die Anforderungen an einen modernen und kompetenzorientierten Unterricht, den die aktuelle Wissenschaft und die Bildungspläne der Länder fordern.

Mit dem Buchstabenheft möchten wir die Kinder dort abholen, wo sie im Übergang aus den Kindertagesstätten stehen. Im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule und auch im Rahmen der Kooperation bietet sich als Ergänzung der Zebra-Vorkurs an. Ich habe mir auch angewöhnt, den Kindertagesstätten in meinem Schulumfeld das Poster der Schreibtabelle und einige Schreibtabellen zur Verfügung zu stellen. So können die Kinder bereits erste Erfahrungen im Umgang mit der Schreibtabelle sammeln und wenn sie zu Besuch in die Schule kommen, dann können sie bereits voll mitarbeiten.

Ich führe die Kinder in den Umgang mit der Schreibtabelle ein und im Arbeiten damit können sie sich schnell darauf orientieren. Es macht den Kindern sehr viel Freude, erste Wörter und mit der Zeit Sätze und sogar kleine Geschichten zu verfassen. Parallel dazu haben wir immer einen Buchstaben der Woche, den wir miteinander bearbeiten. Hier machen wir gemeinsam in der Klasse Abhörübungen, Nachspuraufgaben, visuelle Entdeckungsaufgaben, Aufgaben zur Schreibmotorik, … Dies dient mir zugleich auch als „Diagnose“, ob bei jedem Kind – auch wenn es die Buchstabenseite evtl. schon bearbeitet hat, der entsprechende Laut und der dazugehörige Buchstabe gesichert ist. Die Kinder, die die Seite im Buchstabenheft noch nicht bearbeitet haben, bearbeiten diese dann in dieser Woche.

Bei der Erstellung der Aufgaben haben wir darauf geachtet, dass die Aufgabenstellungen immer wieder die gleichen sind. Somit sind die Kinder schnell in der Lage, selbstständig zu arbeiten. Wann Sie die Kinder dann alleine im Buchstabenheft „loslassen“, bleibt Ihnen überlassen. Ich mache Ihnen jedoch Mut, die Kinder in ihrem Tempo arbeiten zu lassen, da sie dies mit dem Zebramaterial gut leisten können.

Grundsätzlich dürfen die Kinder bei mir in der Klasse selbstständig das Buchstabenheft bearbeiten und ich kontrolliere diese Seiten nach Bearbeitung und gebe den Kindern bei Bedarf entsprechende Rückmeldung.

Beim offenen Arbeiten verändert sich meine Lehrerrolle. Neben den gemeinsamen Phasen – die auch in jeden offenen Unterricht gehören – bin ich als Lehrkraft Begleiter, Moderator und Ermutiger des Lernprozesses der Kinder.

Bei der Begleitung des kindlichen Lernens helfen mir zudem sehr gut die Diagnosebögen aus dem Lehrerband. Hier habe ich immer wieder Haltepunkte und sehe, wo das Kind auf der jeweiligen Lernentwicklungsstufe steht und welche zusätzlichen Unterstützungshilfen das Kind benötigt.

Bei Zebra darf jedes Kind „nach seiner Gangart“ lernen.

Herzlichst

Ihr Andreas Körnich

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