25. Juli 2014
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im Sachunterricht einen Film erstellen mit Franz

Filmstar Franz

In der Stoffeinheit „Individuum und Medien“ beschäftigten sich meine Viertklässler in diesem Schuljahr mit dem Medium „Film“. Schnell war die Idee geboren, Franz Zebra als Filmhelden zum Leben zu erwecken und im Sachunterricht einen eigenen Film zu erstellen. Am einfachsten war, das über einen Trickfilm zu bewerkstelligen. Zur Einführung in die Stoffeinheit unterhielten wir uns über die Mediengewohnheiten der Kinder. Dazu nutzten wir die am Ende des Artikels anhängende Kopiervorlage 1 aus dem Lehrerband 3/4 Sachunterricht/Mensch, Natur und Kultur, Kapitel: „Medien und Konsum“. Als Hausaufgabe führten die Kinder eine Woche lang ein Medientagebuch, in dem sie aufschrieben, welche Medien sie täglich in welchen Zeiträumen nutzten. Bei der Auswertung waren einige Kinder sehr erstaunt, wie oft sie doch während der Woche vor dem Fernseher saßen oder am Computer spielten. Schön war aber auch zu sehen, dass Printmedien wie Bücher und Zeitschriften für die Kinder immer noch einen hohen Stellenwert haben.

Mit einer „Heldenwäscheleine“ erinnerten sich die Kinder an Trickfilmhelden aus ihrer Erlebniswelt. Dazu brachte ich Bilder von verschiedenen Trickfilmfiguren mit. Aufgabe für die Kinder war es, eine Trickfilmfigur auszuwählen und zu erklären, warum sie diese Figur besonders mögen oder auch nicht. Interessant für mich war, dass Trickfilmhelden aus meiner Kindheit heute noch sehr beliebt sind.

Gute Vorbereitung ist nötig

Einige kurze Filmsequenzen aus der Wissensreihe „Willi will’s wissen“ veranschaulichten den Kindern wie die Herstellung eines Trickfilms funktioniert. Im Anschluss bastelten wir das Daumenkino aus dem Lehrerband 3/4 Sachunterricht/Mensch, Natur und Kultur, Kapitel: „Medien und Konsum“ mit Hilfe der Kopiervorlage 2, welche ebenfalls am Ende des Artikels zur Verfügung gestellt wird. Auch das Kapitel www.radiokids.de&www.buch.com aus dem ZEBRA Lesebuch 4 sowie das AH 4 „Lesen und Schreiben“ boten hilfreiche Lektüre und Aufgaben, besonders als wir uns mit verschiedenen Kameraeinstellungen und der Filmmusik beschäftigten.

Von der Idee zum Storyboard

Nach diesen Vorarbeiten starteten wir in die Filmarbeit. Die Kinder fanden sich selbständig zu Projektgruppen von 5 – 6 Kindern zusammen. Erste Aufgabe für jede Gruppe war, eine Filmidee zu entwickeln. Dabei hatten die Kinder folgende Vorgaben:

  • Hauptfigur: Franz Zebra
  • 1-2 weitere Figuren
  • Einleitung
  • Hauptteil mit Spannungsmoment
  • Schluss/Auflösung

Nun ging es ans Schreiben des Storyboards. Das Ausfüllen des Rasters erklärte ich den Kindern gruppenweise. Für eine Sekunde Film benötigten sie 12 Bilder. Es war wichtig, dass sich die Kinder schon an dieser Stelle genau die Anzahl der Bilder pro Szene notierten.

Malen, Aufnehmen, Schneiden

Nach einer Reflexionsrunde, bei der die einzelnen Gruppen noch wertvolle Hinweise von ihren Mitschülern zum Aufbau und zur Umsetzung ihres Storyboards bekamen, ging es ans Kulissen – und Figurenmalen. In dieser Phase waren neben dem kreativen Prozess eine klare Aufgabenverteilung und eine systematische Vorgehensweise innerhalb der Gruppen sowie die sorgfältige Aufbewahrung der gefertigten Teile wesentlich.

Sachunterricht Film erstellen StoryboardbilderMit Klick als Datei downloadbar

Eine Medienpädagogin der Thüringer Landesmedienanstalt führte die Kinder am folgenden Projekttag in die richtige Handhabung der Trickbox und in die Arbeit mit der Aufnahme- und Schnitttechnik ein.

Der Film ist fertig!

Entstanden sind unter dem Haupttitel „Franz Zebra – Der Film“ vier tolle Kurzfilme verschiedener Genres: ein Alpenkrimi, ein Arztfilm, ein Science Fiktion und ein Familienfilm.

Sehen Sie selbst, was für kleine Kunstwerke entstanden sind!

Zebra – Franz auf Verbrecherjagd
Franz macht Urlaub in den Alpen. Er will den Sonnenuntergang beobachten. Plötzlich hört er eine Fensterscheibe zerbrechen und sieht einen Dieb mit Pistole und Sack auf dem Rücken aus dem Gasthaus eilen. Franz schreit: „Ein Dieb!“ Der Dieb rennt in die Berge, Franz hinterher. Der Dieb sagt: „Geschafft!“ er versteckt sich in einer Höhle und zählt das Geld. Franz stellt sich auf einen Stein neben die Höhle, der Stein rutscht weg. Franz sagt: „Mist!“ Der Dieb kommt mit erhobener Pistole aus der Höhle und ruft: „Hände hoch oder ich schieße!“
Franz überlegt nicht lange, er rennt ihn um, schnappt ihn am Schlafittchen und bringt ihn zur Polizei. Er ruft vor dem Polizeigebäude: „Sperrt ihn ins Gefängnis!“

Zebra Franz – Der Unfall
Franz hat ein Trampolin bekommen. Nun hüpft er darauf. Er hüpft und hüpft und ruft: „Au ja, das macht Spaß!“ Doch plötzlich hüpft er zu weit an den Rand. Er schreit noch „Hilfe!“, dann fällt er auf einen sehr spitzen Stein auf dem Gartenweg. Franz bringt noch ein schwaches „Aua!“ zustande, dann wird ihm schwarz vor Augen. Der Krankenwagen kommt mit „Tatütata!“ und bringt Franz ins Krankenhaus.
Franz liegt im Bett und hat Schmerzen, seine Mutter sagt: „Franz, ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ Doch der Arzt tröstet die Mutter und Franz. Er sagt: „Franz, du hast eine Gehirnerschütterung, aber in zwei Tagen kannst du wieder Trampolin springen.“ Franz stöhnt und kann es gar nicht glauben.
Doch zwei Tage später hüpft er wieder fröhlich auf dem Trampolin. Jetzt hat er jedoch ein Sicherheitsnetz drum herum. Er ruft überglücklich: „Jetzt kann ich nicht mehr herunterfallen.“

Zebra – Baby an board
Mama, Papa und ich (Franz Zebra) sind auf dem Weg zu Oma und Opa! Plötzlich stöhnt Mama laut auf, Papa fragt erschrocken: „Alles okay dahinten?“ „Ja, Ja! Um mich musst du dir keine Sorgen machen!“, meint Mama (ich bin mir da nicht so sicher, denn Mama wirkt extrem fertig mit den Nerven). Ich mache mir immer noch Sorgen um Mama (die immer noch blass aussieht) während Papa zu dem Auto vor uns sagt: „Fahr doch mal zu!“
Mama stöhnt: „Ich glaube, das sind die Wehen…“ Papa ist entsetzt: „Das ist jetzt nicht dein Ernst?“
Zum Glück ist gerade Stau (deshalb konnte das Auto vor uns auch nicht schneller fahren) und Papa kann Mama helfen. Das Baby ist im Auto auf die Welt gekommen und heißt Franziska! Ich will wissen: „Fahren wir jetzt trotzdem noch zu Oma und Opa?“ Papa sagt: „Klar doch! Jetzt ist zum Glück auch der Stau vorbei.“
Kurze Zeit später sind wir bei Oma und Opa angekommen. Oma ist erstaunt: „Ihr seid ja zu viert!“
Opa findet: „Das müssen wir feiern!“ Wir hängen Lampions und Lichterketten im Garten auf. Oma fällt ein: „Wir haben noch Kuchen im Haus.“
Den holen wir und es wird ein richtig schöner Tag!!!

Zebra – Franz fliegt zum Mond
Franz Zebra fliegt am liebsten mit seiner Rakete umher. Eines Tages beschließt er zum Mond zu fliegen. Da er mit Überschallgeschwindigkeit fliegt, geht das ganz schnell. Nach der Landung auf dem Mond mit seinem Mondfahrzeug erkundet er die Gegend. Auf Grund der Schwerelosigkeit kann es sich in seinem Raumanzug in Riesensprüngen vorwärts bewegen. Plötzlich landet er in einer Kuhle und tritt fast auf ein Alien, das sich dort versteckt. Das Alien ist total erschrocken und schimpft mit Franz in seiner Sprache. Franz tut es Leid und er entschuldigt sich beim Alien. Er fragt das Alien, ob es mit ihm zur Erde kommen möchte. Da es dem Alien so allein auf dem Mond sehr langweilig war, willigt es ein. Franz und das Alien werden Freunde. Auf dem Rückflug stellt Franz fest, dass es ein Alienmädchen ist und sie verlieben sich ineinander. ENDE!!!!

Aus urheberrechtlichen Gründen mussten wir für die Veröffentlichung auf dieser Seite die Musik und den musikunterlegten Text herausschneiden. Zur Verständlichkeit der Filme schrieben die Kinder deshalb eine kurze Inhaltsangabe.

In folgenden Bereichen konnten die Kinder ihre Lernkompetenzen weiterentwickeln:

  • Sammeln und ordnen
  • Beobachten
  • Planen
  • Miteinander sprechen
  • Ausprobieren und Experimentieren
  • Ergebnisse festhalten und darstellen und vieles mehr.

Eine Erinnerungs- CD mit Projektfotos und den Filmen ist für meine Viertklässler eine schöne Zugabe zum Abschlusszeugnis, das sie in wenigen Tagen erhalten werden.

Erholsame Sommerferien wünscht Ihnen
Michaela Bimböse


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