… und weiter geht es auf dem Lernweg. In dieser Phase erarbeiten sich die Kinder die einzelnen Buchstaben (S. 23 – S.78) mit dem Zebra 1 Buchstabenheft Zunächst allerdings nur die Buchstaben, die auf der Vorderseite der Schreibtalbelle zu finden sind. Diese Buchstaben sind „lautgetreu“ und ermöglichen den Kindern erste Schreiberfahrungen im Bereich Textproduktion. Im Buchstabenheft finden die Kinder jeweils Nachspurübungen. Auch das Schreiben in Linien wird geübt. Zudem gibt es eine Übung zur optischen Diskriminierung, sowie Übungen, bei denen der jeweilige Laut herausgehört werden muss. Dies stellt eine wichtige Voraussetzung zum Schreiben eigener Wörter und Texte dar. Schreibanlässe werden zu jedem Buchstaben als vierte Übung angeboten.
Da das Buchstabenheft so aufgebaut ist, dass die Übungen immer gleich oder ähnlich sind, benötigen die Kinder in der Erarbeitung nur wenig oder keine Erklärungen, was Ihnen das eigenständige Erarbeiten ermöglicht. Das Buchstabenheft bietet vor allem auch die Möglichkeit, dass die Kinder selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge sie die Buchstaben bearbeiten. Jedes Kind hat eine eigene Präferenz, z. B. sind vielleicht die Buchstaben im eignen Namen besonders wichtig oder Buchstaben, die es häufig gebraucht.
In unserer Klasse hat sich gezeigt, dass die Motivation bei der Erarbeitung von 28 Buchstaben doch nachließ, sodass ich mir etwas einfallen lassen musste. Ich erweiterte den Lernweg um vier Häuschen: Hat ein Kind vier Buchstaben erarbeitet, hüpft es ins 6er-Häuschen usw. Die Kinder sehen so schneller ihre Erfolge und bekommen die Wertschätzung für ihre Anstrengung durch den Applaus der anderen Kinder bei jedem Hüpfen.
Um nicht den Überblick zu verlieren, markiere ich auf der Innenseite des Buchumschlags immer die Buchstaben, die das Kind schon erarbeitet hat und trenne die fertiggestellten Seiten raus. Diese Seiten werden von den Kindern die in einer Art Portfolio gesammelt und in gemeinsamen Schüler-Lehrerinnengesprächen besprochen und reflektiert.
In den Schubladen mit den Zebrasymbolen finden die Kinder folgende Lernspiele und Übungen:
– Schreibtabellenpuzzle (selbst hergestellt aus einer Schreibtabelle)
– Verschiedene Zuordnungs- und Sortierspiele, sowie das Dreieckspuzzle aus den Zebra-Förderspielen
Diese Übungen sind teilweise mit „Ich kann Anlaute den passenden Buchstaben zuordnen“ identisch, da es auch beim Umgang mit der Schreibtabelle um diese Kompetenz geht.
- Ein Bienchen ist auf dem Lernweg immer das Zeichen für eine Lernstanderhebung. Hier können die Kinder zeigen, was sie schon können und ob sie die Kompetenz „Ich kann sicher mit der Schreibtabelle umgehen“ beherrschen. In diesem Fall bekommen die Kinder ein Arbeitsblatt mit einer „leere“ Schreibtabelle, in der die einzelnen Bilder zu den Buchstaben zu sehen sind z. B. „Baum“. Die Aufgabe besteht nun darin, den jeweiligen Buchstaben, groß und klein, einzutragen z. B. „B“ „b“.
Sollte ein Kind Laute und Buchstabe schon sicher beherrschen und sich leicht auf der Schreibtabelle zurechtfinden, muss es nicht alle Übungen die zu diesem Bereich des Lernwegs durchlaufen. Ich überprüfe dann schon vorher den Lernstand und das Kind „hüpft weiter“. Andersherum ergänze ich die Übungen, wenn ich feststelle, dass ein Kind noch unsicher ist, durch weiteres Material, wie z.B. der Förderkartei oder dem Förderblock.
Hat ein Kind die jeweilige Kompetenz erreicht, „hüpft“ das Kind weiter. Unter Applaus setzt es sein Symbol weiter. Nun gehts weiter mit „Jede Silbe hat einen Königsbuchstaben“.
Liebste Grüße
Carolin Gerdom
3 Kommentare
Sehr geehrte Frau Gerdom, der Ausschnitt aus ihrem Lernweg macht mich neugierig. Vielleicht könnten Sie die einzelnen Schilder einmal genauer vorstellen. Verstehe ich es richtig, dass ein Monsterchen zu je einem Schüler gehört, der damit seine Postition auf dem Lernweg markiert? Wie ist das mit den vier Zusatzhäusern zu verstehen? Wie springen die Kinder dort und was müssen sie dort für Aufgaben erledigen?
Viele Grüße.
Uta Schnee
Liebe Frau Schnee,
ich freue mich sehr über Ihr Interesse und hoffe, dass ich Ihre Fragen zufriedenstellend beantworten kann.
Der Lernweg wurde und wird hier im Blog chronologisch vorgestellt, die Beiträge in denen die einzelnen Symbole und Hintergründe erklärt werden, wurden hier im Zebrafanclub am 14. Juni 2014 und am 05. Juli 2014 veröffentlicht. Weiter Beiträge zu den „Individuellen Lernwegen“ finden Sie auch, wenn Sie auf meinen Namen unter der Überschrift des Artikels klicken.
Nun zu den Häuschen: Die Häuschen sind sozusagen Unterpunkte zu „Ich kann sicher mit der Schreibtabelle umgehen“. Die Symbole der Kinder sind in diesem Fall, nicht wie sonst auf den hellblauen A4-Bögen zu finden, sondern in den Häuschen. Sie dienen als Unterteilung. Die Kinder hüpfen dann jeweils weiter, wenn sie vier, sechs, acht oder zehn Buchstaben aus dem Buchstabenheft erarbeitet haben. Nun haben sich die Kinder mit allen Buchstaben, außer die Sonderbuchstaben von der Tabellenrückseite, auseinandergesetzt. Spiele und Übungen, die durch den tanzenden Franz symbolisiert sind, ergänzen die „Heftarbeit“.
Ich hoffe ich war soweit verständlich und Ihre Neugier bleibt bestehen.
Liebste Grüße
Carolin Gerdom
noch ein Mini-Nachtrag zum Auffinden der Beiträge zum individuellen Lernweg: Man findet die ebenfalls ganz einfach, wenn man auf verschlagwortet mit Individueller Lernweg unter dem Beitrag klickt.
LG
Heike