16. Februar 2016
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Im Sneak-Preview hatten wir Sie ja schon in unsere neue App Lesen lernen 1 mit Zebra hineinblicken lassen. Pünktlich zur Didacta ist sie fertig und steht in den Stores zur Verfügung (AppStore und Google Playstore)

Nun möchte ich Ihnen als Autorin der App ein paar tiefere Einblicke in das Konzept der App geben, den Aufbau der Übungen sowie den zugrunde liegenden Wortschatz.

Die App ist zum selbstständigen Üben für die Schüler gedacht und beinhaltet spielerische Übungen, die die basale Lesefertigkeit fördern sollen. Vier Erklärfilme führen in die Grundlagen und Aufgabenanforderungen ein. Diese starten beim ersten Spieldurchlauf einzelner Aufgaben automatisch. Nach Bearbeitung einer Aufgabe werden die Wortstrukturen noch einmal strukturiert dargestellt, um deren Erkennung durch die Schüler zu fördern. Die Silbe spielt für das Lesen insofern eine entscheidende Rolle, als dass sie mit einer Größe von etwa fünf Einheiten simultan erfasst werden kann. Zudem enthält die Silbenstruktur Informationen über den Wortakzent und die Realisierung eines Vokals als Lang- oder Kurzvokal.

Da ein häufigeres und über die Woche verteiltes Üben sinnvoller ist, als ein Durchspielen an einem Stück, bei dem allzu leicht die Konzentration verloren geht, die notwendig ist, um Entdeckungen an Wörtern machen zu können, mahnt Franz die Schüler, Pausen einzulegen. Die App ermöglicht dem Lehrer sowie Eltern unter dem Menüpunkt Lernentwicklung eine Einsicht in die Übungsdauer sowie eine Auswertung der Bearbeitungserfolge einzelner Aufgaben.

Allgemeines zum Wortschatz
Schwerpunkt der App Zebra Lesen 1 stellt das Wortlesen dar. Die Schüler sollen Regelmäßigkeiten der Schriftsprache anhand eines sorgfältig ausgewählten Wortschatzes entdecken, der sich insbesondere auf die im deutschen häufig vorkommenden zweisilbigen Wörter konzentriert. Diese bestehen aus einer Hauptsilbe (z. B. HA-) und einer zweiten, sogenannten Reduktionssilbe (-se), für die das häufig lautlich kaum bis gar nicht wahrnehmbare e charakteristisch ist (wie etwa in E-sel, gesprochen *Esl).

In der Übung Silbenangeln auf Niveaustufe 2 kommen dreisilbige Wörter hinzu und auf dem Satzniveau zusätzlich einsilbige Wörter, wobei darauf geachtet wurde, dass auch kurze, häufig vorkommende Funktionswörter wiederholt angeboten werden, damit die Schüler diese automatisieren. Auf Wörter, die ein „stummes h“ (oder auch „Dehnungs-h“) beinhalten, wie in Zäh-ne wurde verzichtet. Schreibungen mit einem h am Anfang der zweiten Silbe wurden in die Übungen aufgenommen, da sie sich nicht von anderen Silbenschreibungen unterscheiden.

Bei der Auswahl der Wörter wurden Klett Wörterbücher sowie verschiedene Lehrpläne zur Grundlage genommen. Die App beinhaltet Substantive wie auch Verben. Adjektive sollen erst in folgenden Apps gezielt aufgegriffen werden. Bewusst wurden auch Wörter einbezogen, die über einen ganz basalen Wortschatz hinausgehen und sich evtl. auch nicht im (aktiven) Wortschatz der Schüler befinden. Der Wortschatz der Kinder ist insbesondere am Schulanfang sehr unterschiedlich ausgeprägt, so dass die Einschätzung nur auf Erfahrungswerten beruhen kann. Anliegen bei der Auswahl ist es, eine Wortschatzerweiterung bei allen Schülern anzuregen. Dabei wurde darauf geachtet, dass bei Übungen, die ein Zusammensetzen von Wörtern aus Silben erfordern (z. B. in der Übung Bilde Wörter), auf vermutlich bekannte Wörter zurückzugreifen und in den Übungen zum Zerlegen von Wörtern auch evtl. unbekanntere Wörter zu verwenden, da dies auch ohne Kenntnis der Bedeutung vollzogen werden kann. Die Schüler können angeregt werden, unbekannte Wörter in Sätze einzubauen, etwa beim kooperativen Üben mit einem Lernpartner oder in Begleitung des Lehrers.

Visualisierungen
Die Könige sind mit Kronen markiert, die analog zur Zebra-Schreibtabelle farblich „normale“ Könige, Umlaute und Zwielaute unterscheiden helfen. Da die Betonung der Zweisilber auf der Hauptsilbe liegt, ist diese fett und schwarz und die zweite Silbe grau ausgezeichnet.

Eine Übersicht zu den einzelnen Übungen mit einer Beschreibung des verwendeten Wortmaterials befindet sich in der PDF Datei am Ende des Artikels.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern viel Spaß beim Einsatz der App.

Herzliche Grüße

Bernadette Girshausen

Ergänzende Angaben zur Konzeption der App sind in folgendem Aufsatz nachzulesen:
Girshausen, Bernadette: Förderung basaler Lesefertigkeiten mit dem Tablet, In: Möbius, Thomas; Steinmetz, Michael; Lang, Verena (Hrsg.): Tablets im Deutschunterricht, München: kopaed, 2015, Seite 67-74.


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