15. Januar 2017
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Kaum sind die Weihnachtsferien vorbei, stehen auch schon die Zeugnisse fürs Halbjahr an. Damit ist an vielen Schulen auch ein „Elternsprechtag“ verbunden. Viele Kollegen bieten aber auch unabhängig davon Gespräche an, in denen sie die Eltern über den Lernstand ihres Kindes informieren.
Da ich es sehr schade finde, in Abwesenheit der Kinder über sie zu reden, habe ich mich zügig dazu entschieden, sie mit ins Boot zu nehmen. Im Unterricht ist es mir sehr wichtig, dass die Schüler frühzeitig lernen, sich selbst einzuschätzen. Warum das also nicht auch für die Einschätzung des eigenen Lernstandes im Hinblick auf die Zeugnisse nutzen?

 

Muggelsteine Zebra

Muggelsteine im Klassenzimmer?

Hierzu lege ich in meinen „Eltern-Schüler-Gesprächen“ Kärtchen mit den Kompetenzbereichen des Faches Deutsch und drei farbige Muggelsteine (ich träume noch von Zebra-Muggelsteinen) bereit. Meine Kärtchen sind mit Sprechblasen von Franz ergänzt, die den Kindern kleine Hilfestellungen und Impulse bieten sollen. (Diese müssen natürlich je nach Klassenstufe variiert werden!) Im Gespräch erkläre ich den Eltern und den Kindern dann den jeweiligen Kompetenzbereich und gebe Beispiele aus unserem Unterricht.

Mit den Muggelsteinen sollen sich die Kinder im Anschluss selbst einschätzen. Legen sie alle drei Steine auf das Kärtchen, signalisieren sie eine vollste Zufriedenheit. Weniger Muggelsteine weisen auf evtl. Schwierigkeiten oder Auffälligkeiten hin. Ich selbst verbildliche den Leistungsstand ebenfalls mit den Muggelsteinen. Dem schließt sich dann eine Beratung an.


Selbst- und Fremdeinschätzung

Selbstverständlich kommt es in den Gesprächen vor, dass ein Kind beispielsweise im Bereich „Schreiben“ drei Steine auf das Kärtchen legt und ich ihm im Anschluss einen Stein wieder wegnehme, weil ich den Leistungsstand anders einordne. Gerade hiermit habe ich trotzdem sehr gut Erfahrungen gemacht: Ich lasse das Kind erklären, warum es drei Muggelsteine ausgewählt hat. Danach erkläre ich dann, weshalb ich ihm aber einen Stein entfernt habe. Gemeinsam überlegen wir, wie das Kind die Anzahl der Muggelsteine erhöhen könnte.

 


Ein Gewinn für alle

Diese gemeinsamen Gespräche mit den Schülern und ihren Eltern habe ich bisher immer als „Win-Win-Situation“ erlebt: Die Eltern erhalten eine Rückmeldung. Die Kinder lernen sich selbst einzuschätzen. Und ich habe eine super angenehme Gesprächsatmosphäre. Deshalb habe ich auch schon im ersten Schuljahr damit begonnen… Selbst wenn Erstklässler noch kein Halbjahreszeugnis bekommen. – Jedenfalls kein „Richtiges“. Ein ganz besonderes „ZEUBRAGNIS“ können Sie allerdings hier für die Jüngsten des Schulalltags finden. Ein weiteres, welches das Arbeits- und Sozialverhalten kindgerecht dokumentiert, ist hier verlinkt. Und das Zeugnis unseres Lieblings-Zebras ist ebenfalls nachlesbar. ;-)

 

Vielleicht haben Sie ja auch Lust, solche „Eltern-Schüler-Gespräche“ mit Selbsteinschätzung auszuprobieren!? Über Ihre Rückmeldungen würde ich mich freuen!

Ich wünsche Ihnen allen sehr positive Gespräche in angenehmer Atmosphäre!
Herzlichst,
Ihre Theresa Weber

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