Guten Tag! Meine Kollegin und ich arbeiten nun seit 6 Wochen mit Zebra und sind insgesamt sehr begeistert. Wir haben aber eine Frage zur Schreibtabelle/ zum Buchstabenheft. Wieso sind das Ch und das Sch im pinkfarbenen „Konsonantenblock“ gelandet? Gerade das Ch erscheint uns für die frühe Lernphase sehr schwer und auch das Sch unterbricht ein wenig das Abhören der reinen Anlaute. Sicher können Sie weiterhelfen?
Im Voraus vielen Dank und freundliche GrüßeFrau N. aus W.
Liebe Frau N.,
Die Schreibtabelle ist für die ersten Schreibversuche in der Klasse 1 entwickelt worden. Sie soll eine Hilfe sein, Wörter zu verschriften. Der CH-Laut ist tatsächlich ein wenig schwierig, jedoch thematisiere ich diesen anfänglich nicht. Kinder, die einen Zugang dazu finden, verwenden ihn aber bereits sehr früh, andere Kinder ersetzen ihn durch Laute, die an ähnlicher Stelle wie das CH gebildet werden.
Das SCH wird eigentlich sehr gerne verwendet. Hier ist es natürlich schwierig, dass ein Laut durch eine Buchstabenkombination geschrieben wird. Aber auch daran gewöhnen sich die Kinder schnell.
Beide Laute (das CH und das SCH) können nur schlecht durch andere Laute abgedeckt werden und kommen doch sehr häufig in der deutschen Sprache vor. Die Schreibtabelle ist ein Kompromiss, das Weglassen der schwierigen Laute soll eine Hilfe auf dem Weg zu eigenen Schreibungen sein.
Im Verlauf des ersten Schuljahres werden alle Kinder immer sicherer im Umgang mit der Schreibtabelle und die Schreibungen werden immer vollständiger. Ich habe regelmäßig die leere Schreibtabelle im Lehrerband als Diagnostik dafür genommen, welche Laut-Buchstaben-Zuordnungen beim einzelnen Kind bereits automatisiert sind und welche nicht.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig weiterhelfen.
Herzliche Grüße aus Sachsen
Andreas Körnich, Autor von Zebra
Bei Fragen –> zebra-fragen@klett.de
3 Kommentare
Liebe Frau N.,
gerade bin ich zufällig auf Ihre Frage gestoßen und ich habe auch die Antwort von Herrn Körnich gelesen. Vielleicht kann ich mit einem Beispiel aus meiner Unterrichtspraxis auch noch ein Stück weiterhelfen:
Ich habe in meinem ersten Schuljahr jeweils bei der gemeinsamen themenorientierten Unterrichtsarbeit
ein exemplarisches Wort mit den Kindern besprochen, um bei ihnen erste Einsichten über das Laut-Buchstabe-Prinzip unserer Schrift anzubahnen.
Im Rahmen der allerersten Unterrichtseinheit „Ich bin jetzt dein Schulkind“ habe ich bereits das Wort „ich“ ausgewählt, weil es für die Kinder so bedeutungsvoll war.
Beim Durchgliedern und Zusammensetzen konnten die Kinder entdecken:
1. Das Wort besteht aus Buchstaben, die ich sehen und Lauten, die ich hören kann.
2. Manche Laute kann ich gut heraushören, z.B „ch“, manche kann ich schlechter heraushören, z.B.
das kurze „i“ in ich.
3.Jedem gehörten Laut kann ich einen Buchstaben zuordnen.
Manchmal besteht der Buchstabe aus einem Zeichen, z.B. das „i“,
Manchmal besteht ein Buchstabe aus zwei Zeichen, die fest zusammengehören, z.B. das „ch“.
4. Wenn ich schreiben lernen möchte, ist es wichtig alle Buchstaben (siehe Tabelle) und die dazugehörigen Laute gut kennen zu lernen und zu üben. Das kann ich mit dem Buchstabenheft machen.
Außerdem sollte ich natürlich immer wieder ausprobieren, ob das ganze Lernen und Üben auch hilft, indem ich immer wieder probiere etwas zu schreiben. Dazu brauche ich die Buchstabentabelle….
Nachdem die Kinder erste Buchstaben mit mir im Buchstabenheft exemplarisch gemeinsam bearbeitet haben und wussten, worauf sie dabei achten mussten, habe ich das Buchstabenheft für sie „freigegeben“. Sie durften dann alle Buchstaben, die sich eindeutig einem gehörten Laut zuordnen ließen, selbstständig bearbeiten.
Unsere gemeinsame Unterrichtsarbeit bezog sich dann oft auf die ausgewählten Fallbeispiele und auf passgenaue individuelle Fördermaßnahmen, die auf ihren Schreibentwicklungsstand abgestimmt waren.
Viel Erfolg und Freude bei Ihrer weiteren Arbeit mit ZEBRA!
Bärbel Hilgenkamp
Sehr geehrter Herr Körnich, als Großvater habe ich die Entwicklung meiner Enkel vom der Tag der Geburt an über Kita, Grundschule bis heute ins Gymnasium „hautnah“ begleitet. Als größten Schwachsinn in der kindlichen Bildung im Bereich des Lesen- und Schreibenlernens habe ich die vom Schweizer Modell abgeleitete „Zebramethode“ erleben und die Kinder bis heute erleiden müssen. Viele Eltern, mit denen ich Kontakt hatte, sahen und sehen das nahezu genauso. Es werden keine „Rechtschreiber“ sondern“ Fehler schreibende Kinder „herangebildet „. Und wie können Sie sich über die Ergebnisse der von der Uni Bonn ausgewerteten groß angelegten Studie hinwegsetzen und sich über die Kompetenz dieses Wissen-schaftlerteams „erheben“? Die Fibelmethode ist und bleibt ihrem Zebra überlegen und ich glaube, Sie wissen das auch. Nur wer gibt gern offen zu, sich geirrt zu haben. Zu dumm nur , dass es noch zu viele Lehrer gibt , zum Glück sind diese in der Unterzahl, die Ihren „Lehren“ bedingungslos und unwissend folgen. Analogien hierzu konnte und kann man zur Coronaproblematik erleben. Ich kann Ihnen nur raten, verlassen Sie Ihren Irrweg, lassen Sie sich von der Wissenschaft bekehren und kehren Sie auf den Pfad der Fibelmethode zurück. Schüler, Lehrer, Eltern, Ausbilder, Universitäten, Arbeitgeber und viele mehr werden es Ihnen danken.
Mit freundlichen Grüßen
Gunter Zönnchen (77)
Sehr geehrter Herr Zönnchen,
vielen Dank für Ihre Antwort als besorgter Großvater, der die Bildung seines Enkelkindes ernstnimmt. Ich kenne weder Ihr Enkelkind, noch das schulische Umfeld und auch nicht, welche Zebra-Materialien Ihr Enkelkind in der Schule genutzt hat.
Wir entwickeln die Zebra-Methode stetig weiter. Ich denke, Ihre Kritik orientiert sich an der Anlauttabelle im Zebra. Sie sehen dahinter vermutlich die Methode nach Reichen, die Sie als „Schweizer-Methode“ bezeichnen. Anlauttabellen sind übrigens auch in allen auf dem Markt erhältlichen Fibeln enthalten. Wenn Sie sich mit der Zebra-Methode auseinandersetzen, dann werden Sie schnell erkennen, dass wir Rechtschreibung von Anfang an auf den Erkenntnissen der aktuellen Didaktik und Methodik in unseren Lehrwerken umsetzen. Die Kinder lernen die Buchstaben und die dazugehörigen Laute kennen, die Laute werden zu Silben zusammengefügt, die Kinder lernen strukturiert auf Grundlage der Silbe erste Wörter zu erlesen und zu schreiben, … Über den Silbenansatz können die Kinder bereits im Verlauf des ersten Schuljahres viele lautgetreue Wörter richtig zu schreiben und sie lernen erste rechtschriftliche Phänomene kennen. Ab dem 2. Schuljahr werden die rechtschriftlichen Besonderheiten im Rahmen eines strategischen Rechtschreibaufbaus nach der Freiburger Rechtschreibschule mit den Zebra-Strategiesymbolen weiter ausgebaut. Bis zum 4. Schuljahr werden alle Kinder mit den Zebra-Materialien zu kompetenten Rechtschreibern.
Die Zebra-Materialien entsprechen übrigens den Lehrplänen der Bundesländer und den nationalen Bildungsstandards und sind in den Bundesländern als Lehrmittel nach einer umfassenden Prüfung zugelassen.
Gerne trete ich mit Ihnen persönlich in einen Austausch, welche Probleme Sie mit Zebra haben. Gerne tausche ich mich mit Ihnen auch über die genannte „Bonner Studie“ aus, mit der ich mich umfassend beschäftigt habe. Wir nehmen Ihre Kritik an unseren Produkten sehr ernst.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Körnich