25. Juni 2014
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Es nahen die Sommerferien in NRW und genau deswegen gibt es heute schon einen kleinen Beitrag für alle Lehrerinnen eines neuen ersten Schuljahres.
ZEBRA hat in seinem Lehrwerk die FRESCH-Methode fest verankert und bereits im ersten Schuljahr viel Wert auf das richtige Silbenschwingen und die daraus folgende Erkennung der Königsbuchstaben (Vokale) gelegt. Doch wie gelingt ein guter Einstieg in die Silbenschwingmethode und wie können die Kinder peu à peu selbstständig damit umgehen?

Wichtig ist zu Beginn der Methode, dass gemeinsam im Klassenverband „geschwungen“ wird und bitte alle Kinder in eine Richtung und „im Gleichschritt“ (obwohl Franz ja sonst lieber in seiner Gangart unterwegs ist und die Kids dies auch sein sollten!) schwingen.

Wir stellen uns aufrecht hin, die Beine sind schulterbreit und parallel zueinander gestellt. Wir gehen leicht in die Knie und strecken den Schreibarm aus. Wir schauen alle in die gleiche Richtung und schwingen gleichzeitig mit dem ausgestrecken Arm in die Schreibrichtung.

Am Beispiel AU-TO wird klar, dass die erste Silbe mit einem Schritt nach rechts und einer bogenförmigen Armbewegung ausgeführt wird, so dass wir die Beine wieder parallel zueinander stehen haben. Danach folgt die zweite Silbe und auch hier wird wieder ein Schritt nach rechts gegangen und der Bogen mit dem Schreibarm ausgeführt. Sie können sich das auch noch einmal anschauen im Schwingfilm von Franz Zebra.

Es bietet sich an dies als Ritual täglich in den Unterricht einzubauen; im Morgenkreis, vor dem Frühstück, nach der Pause, zum Tagesabschluss… Hier ist ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Hier reichen zuweilen schon 3-5 Wörter pro Tag, denn es geht vielmehr um die Einübung der Methodik und sie können bewusst einfache Wörter wählen, die sie erst mit Beherrschung der Methode im Schwierigkeitsgrad steigern.

Einige Teilnehmer meiner Fortbildungen fragten mich in den letzten Jahren immer wieder, wie dies denn in kleinen Räumen funktionieren würde. Hier riet ich zum Ausprobieren auf dem Gang, auf dem Schulhof, in der Turnhalle. Jedoch gibt es auch eine Möglichkeit den Kindern in einem kleinen Lerngruppenraum das Schwingen zu ermöglichen. Hierzu sitzen die Kinder auf ihrem Stuhl, sie sitzen gerade und an der Stuhllehne. Auch hier stehen die Beine parallel zueinander. Der Schreibarm bzw. hier die Schreibhand ist wieder nach vorne ausgestreckt und nun können die Kinder die Wörter schwingen. Aufpassen; sonst landet gern mal der Finger oder der Arm in Nachbars Ohr oder Gesicht!
Bei gefestigtem Schwingen, können die Kinder später dazu übergehen nur noch den ausgestrecken Zeigefinger zum Schwingen zu nutzen bzw. mit ihm die Bögen auf den Tisch zu „malen“.
Ideal zum individuellen Üben passen die Bildkarten aus den Förderspielen in Jg.1.
Dazu gibt man den Kindern einzelne Karten und lässt sie den passenden Silbenbögen zuordnen. Gerne nutzen die Kinder diese auch, um die Silbenbögen selbst in ihr Heft zu zeichnen, oder später sogar um erste Wörter zu verschriften und die Bögen darunter zu zeichnen.
Zudem bietet es sich an die Materialien aus der Lerngruppe zu nutzen, um sie passend zuzuordnen und dann gemeinsam wieder an die richtige Stelle im regal aufzuräumen.
Dadurch lernen die Kinder indirekt ihre Lerngruppe kennen und wissen hoffentlich wo sie die Materialien finden und wo sie hingehören, wenn man sie nicht mehr benötigt.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit der Methode gemacht? Wie funktioniert es in ihren Lerngruppen? Wir freuen uns über einen regen Austausch und ermutigen an dieser Stelle noch einmal gerne unsere Artikel zu kommentieren. Stellen Sie Fragen, erzählen Sie aus ihrer Praxis, seien Sie kritisch oder voller Lob. Wir freuen uns!

Es grüßt Sie herzlichst
Ihre
Anna Fröhlich

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