Liebe Zebrafanclubfans, nachdem Sie diesen Text gelesen haben, werden Sie wissen:
- Warum ich als Smartphone-Muffel und Waldorf-Papa trotzdem eine Lesen-Lern-App für unseren Sohn gekauft hab
- Warum es für mich die Zebra-Lesen-App vom Klett-Verlag sein musste, die und keine andere
- Welche Erfahrungen wir mit der App gemacht haben
- Was die Zebra-Lesen-App mit dem Herrn der Ringe gemeinsam hat (also mit der Trilogie von Tolkien, nicht der von Jackson.)
1. Warum überhaupt eine Lesen-Lern-App kaufen?
Unser Sohn Tom war ganz begeistert von Büchern – aber nur wenn er sie vorgelesen bekam oder wenn sie so viele Bilder hatten, dass er sie auch ohne diese lästigen Buchstaben verstand oder zu verstehen glaubte. Smartphones findet Tom auch ganz toll.
Mit 9 ist man, finde ich, in einem Alter, indem das mit dem Lesen so langsam mal Zeit wird, auch wenn man auf eine hippe Berliner Waldorf-Schule geht und erst mit 7 eingeschult worden ist und alles andere grade so aufregend ist: Die Bande, Fußball, Ringen und Raufen und dergleichen mehr.
Tom hat langsam gelesen. Ich meine wirklich langsam. So langsam, dass es nicht nur meine Geduld überfordert hat, sondern sogar seine.
Also stellte ich mir folgende Fragen: Ließe sich eventuell das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Gäbe es vielleicht die Möglichkeit, dass Tom und anderen Kindern das Lernen, sogar das Alleine-Lernen so viel Spaß machen könnte, dass Papas und Mamas wie wir nicht immer wieder den Hund zum Jagen tragen müssen?
Sicher ließe sich eine Menge gegen die Smartphone-Nutzung bei Kindern einwenden. Ich kenne die Argumente, schließlich sind wir Waldorf-Eltern.
Aber Kinder lernen nun mal am besten beim Spielen (Erwachsene übrigens auch, finde ich). Natürlich gibt es andere, spielerisch ausgerichtete Lesen-Lern-Materialien als nur elektronische. Nur kann unser Tom die anderen Sachen nicht alleine nutzen – und vor allem will er nicht. Mein Smartphone allerdings kann ich kaum vor ihm retten. Das nimmt er auch von ganz alleine in die Hand. Daher also meine Entscheidung für eine Lesen-Lern-Smartphone-App. Bereut hab ich es nicht. Und Tom sowieso nicht.
2. Warum die Zebra-Lesen-App vom Klett-Verlag und nicht eine andere?
Nach der Entscheidung kam dann die Qual der Wahl. Es gibt einige Lesen-Lern-Apps und es werden immer mehr. Ich hab dann einfach logisch geschlussfolgert, dass ein größerer Anbieter, der sonst auch noch einige andere Ressourcen in gleichem Feld vorhält, diese auch bei der Gestaltung einer solchen App einbringen kann.
Die Ressourcen des Klett-Verlags sind nach meinem Dafürhalten vor allem seine MitarbeiterInnen und Honorarkräfte. Sie bringen didaktisches Wissen, Designverständnis und angenehme Stimmen mit, um eine App zusammenstellen zu können, die
- nicht einfach nur Übungs-Spiele aneinanderreiht, sondern systematisch auf einem didaktischen Konzept aufbaut
- über ein Design verfügt, das auch unseren wählerischen Tom anspricht und ihn dabei aber ernst nimmt – also keine albernen Figuren und quietschigen Farben oder ähnliche Respektlosigkeiten
- professionelle Sprecher-Stimmen nutzt, die wirklich ihr Handwerk verstehen und anzuwenden wissen
Der Klett-Verlag kann im Gegensatz zu seinen MitbewerberInnen beim Erstellen einer solchen App aus einem reichen Fundus schöpfen, ohne dabei den Preis in die Höhe treiben zu müssen – und hat das hier auch getan. Dadurch wird die Nutzung der Zebra-Lesen-App nicht nur für die Kinder sondern auch für die Eltern zu einer angenehmen Erfahrung.
3. Erfahrungen mit der Zebra-Lesen-App
Tom und ich haben so unsere Regenwetter-Rituale. Zum Beispiel uns Sonntag morgens mit einem Kakao im Bett aneinanderkuscheln und die Sendung mit der Maus gucken.
So haben wir das dann auch mit der Zebra-Lesen-App gemacht. Die App lädt auf meinem Android-Phone mit Kitkat-Betriebssystem innerhalb von 3 Sekunden. Dann werden wir mit einem Bild vom Zebra auf einer Rakete begrüßt – und von einer freundlich und professionell klingenden Sprecher-Stimme, die erklärt, wie wir uns anmelden können.
Der nächste Bildschirm zeigt dann ein Menü mit dem Verlauf der ersten Etappe des Spiels und seinen verschiedenen Elementen. Es gibt kurze Erklärfilme und Spiele, mit denen das soeben Gelernte vertieft werden kann. Offengestanden haben die Erklärfilme auch mir echte Aha-Effekte beschert. Endlich konnte ich Tom systematisch erklären, was ich früher immer nur im Einzelfall kritisiert hatte, wenn er es mal wieder falsch gemacht hatte. Das hat Tom auch außerhalb der Zebra-Lesen-App gleich am ersten Tag beim Üben mehrere große Schritte weitergebracht.
Die Zebra-Lesen-App ist wie ein großes Spiel aufgebaut, das aus vier Etappen und deren jeweiligen Spielen und Erklärfilmen besteht. Für jedes durchgespielte Spiel bekam Tom zwischen ein und drei Tokens in Form von Sternen. Mit den Sternen konnte er sich dann weitere Etappen freischalten.
So hat das Gesamt-Spiel auch eine gewisse Sogwirkung auf Tom entfaltet, allerdings bei weitem nicht in dem suchtähnlichen Ausmaß, wie das nach meinen Beobachtungen Apps wie z.B. Jump-n-Run-Games mit Kindern in dem Alter schaffen. Aber das finde ich auch gut so. Schließlich soll Tom ja aus freien Stücken lernen, weil er sich dazu entscheidet.
Die vier Etappen des Spiels starten bei den Vokalen und ihrer Aussprache, behandeln dann vor allem die Silben und führen die Kinder bis zum eigenständigen, zügigen aber sorgfältigen Lesen ganzer Sätze.
Tom hat alle vier Etappen innerhalb von drei Wochenenden durchgespielt. Dabei hat er große Fortschritte gemacht. Er geht jetzt systematisch vor: Erst die Silben-Enden finden, dann entscheiden, ob das Vokal kurz oder lang gesprochen wird und anschließend die Silben zusammenfügen. Dabei wird Tom ständig schneller. Wir müssen zwar weiterhin auch noch gut und regelmäßig üben. Aber der Frust ist raus. Jetzt macht das Spaß.
Für mich ist das Tollste an der App: Schon nach wenigen Minuten konnte ich Tom damit alleine lernen und spielen lassen. Ich bereite das Essen vor und mache unsere Zimmer sauber, Tom hat auch ohne mich Spaß und kommt dabei noch wirklich weiter beim Lesen-Lernen.
4. Was die Zebra-Lesen-App und der Herr der Ringe von Tolkien gemeinsam haben
Damit wären wir auch schon am Ende dieser Rezension zur Zebra-Lesen-App angelangt – und an meiner einzigen Kritik. Der Herr der Ringe kam mir viel zu kurz vor – die Zebra-Lesen-App auch: „Was?? Schon fertig? Und jetzt?“ Gleich nach dem Durchspielen der Zebra-Lesen-App sind wir in den Play-Store gegangen und haben nach der Fortsetzung geguckt. Die gibt es aber leider wohl noch nicht. Wir würden ja sofort weitermachen. Da müssen wir uns aber wohl noch was gedulden. Und wer weiß? Vielleicht dauert es ja auch nicht mehr lange und Tom fragt mich, ob es auch Fortsetzungen der Herr der Ringe-Bücher gibt…
Zur App im Appstore / Google Play
13 Kommentare
Alle an der Erstellung der App Beteiligten freuen sich sehr über diesen schönen Artikel. Da weiß man, dass sich die viele Arbeit gelohnt hat. Und die App ist nicht kurz!!! Man kann sie spielen und spielen und spielen und wird immer wieder neue Aufgaben geladen bekommen. Je nachdem, was der Wortschatz der Grundschule so hergibt. Die App Lesen lernen 2 mit Zebra ist bereits fertiggestellt und harret im Store der Freigabe durch Apple. Zeitgleich wird natürlich die Android-Version im Playstore veröffentlicht werden.
Was mich mal interessieren würde – was für leckeres Essen wurde denn in der gewonnenen Freizeit vom Waldorf-Papa gekocht???
Beste Grüße aus der digitalen Schmiede
Heike
Einfach nur wunderbar! Ich bin als Mama und als Grundschullehrerin begeistert und habe den Artikel mit Wonne gelesen! Schade, dass es so etwas bei meiner Tochter (heute 18) noch nicht gab!!!!!
Mit lieben Grüßen Susette Schuster :-) :mrgreen:
Schau an, da ist doch jemand vom Pirifanclub zu uns rübergekommen :-). Ich werde dem Verfasser das dicke Lob weiterleiten, ich finde auch, dass er wunderbar geschrieben hat. Liebe Grüße zurück
Heike
Hab mir die App aufgrund der positiven Kommentare auch heruntergeladen. Leider ist sie nicht verwendbar, da der Ton nicht funktioniert!!! Sehr ärgerlich!!!
Danke für den Kommentar. Ja es ist ärgerlich, wenn die App nicht funktioniert. Wir müssten für eine Fehlerbestimmung die genauen Systemvoraussetzungen kennen (Handy, Betriebssystem). Ansonsten können wir nicht helfen. Schöne Grüße.
iPad iOS 10 ,die Fehlermeldung wurde im Apple Store auch schon von einem anderen User gemeldet, hatte ich aber leider zu spät gesehen
Danke für die Rùckmeldung, ich lass das prüfen. Melde mich baldmöglichst dazu. Schönen Feiertag!
Louisa, unsere Entwickler können den Fehler nicht nachvollziehen. Wir haben es im Verlag auch auf einem iPhone getestet – Ton lief. Wenn der Ton am Gerät an und laut genug eingestellt ist und diese Fehlerursache somit ausfällt, müssen wir tiefer in die Ursachenforschung gehen. Ich würde mich dann per Mail melden.
Auf dem iPhone geht es auch, aber nicht auf dem I pad Die Schreibtabelle funktioniert aber auf beiden Geräten
Vielleicht liegt es an dem neuen iOS 10?
Aber vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen. Das versöhnt mich
Das Problem hat sich nach einem neu Start des IPads gelöst Jetzt funktioniert alles tadellos
Puh, na gottseidank! Das ist immer das Schlimmste, wenn jemand einen Fehler meldet, den man nicht nachvollziehen kann. Wir testen ja auch ausgiebigst, ehe wir eine neue App auf euch loslassen, aber alles kann man leider nicht abfangen. Dann wùnsche ich viel Spaß mit der App!
Edit: ich erinnere mich jetzt, wir hatten das Problem des fehlenden Tons schon einmal gemeldet bekommen. Die Ursache waren zu viele geöffnete Anwendungen auf dem Tablet.
Hallo zusammen
Bei mir funktioniert der Ton auch nicht. Habe neustes IOS runtergelaufen. Alle offenen Apps geschlossen. Gerät mehrmals neu gestartet. Sonst funktioniert Ton. HAt jemand noch eine weitere Idee, an was es liegen könnte?
Liebe Grüsse
Caroline
Liebe Caroline, es gibt eine Funktion Stummschalten, die bei dir aktiviert sein könnte. Hatten wir auch schon des Öfteren als Fehlerursache, vielleicht hilft das weiter? Gesundes neues Jahr
Heike