4. September 2016
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Liebe Zebrafanclubfans, nachdem Sie diesen Text gelesen haben, werden Sie wissen:

  1. Warum ich als Smartphone-Muffel und Waldorf-Papa trotzdem eine Lesen-Lern-App für unseren Sohn gekauft hab
  2. Warum es für mich die Zebra-Lesen-App vom Klett-Verlag sein musste, die und keine andere
  3. Welche Erfahrungen wir mit der App gemacht haben
  4. Was die Zebra-Lesen-App mit dem Herrn der Ringe gemeinsam hat (also mit der Trilogie von Tolkien, nicht der von Jackson.)

1. Warum überhaupt eine Lesen-Lern-App kaufen?

Unser Sohn Tom war ganz begeistert von Büchern – aber nur wenn er sie vorgelesen bekam oder wenn sie so viele Bilder hatten, dass er sie auch ohne diese lästigen Buchstaben verstand oder zu verstehen glaubte. Smartphones findet Tom auch ganz toll.

Mit 9 ist man, finde ich, in einem Alter, indem das mit dem Lesen so langsam mal Zeit wird, auch wenn man auf eine hippe Berliner Waldorf-Schule geht und erst mit 7 eingeschult worden ist und alles andere grade so aufregend ist: Die Bande, Fußball, Ringen und Raufen und dergleichen mehr.

Tom hat langsam gelesen. Ich meine wirklich langsam. So langsam, dass es nicht nur meine Geduld überfordert hat, sondern sogar seine.

Also stellte ich mir folgende Fragen: Ließe sich eventuell das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Gäbe es vielleicht die Möglichkeit, dass Tom und anderen Kindern das Lernen, sogar das Alleine-Lernen so viel Spaß machen könnte, dass Papas und Mamas wie wir nicht immer wieder den Hund zum Jagen tragen müssen?

 

Sicher ließe sich eine Menge gegen die Smartphone-Nutzung bei Kindern einwenden. Ich kenne die Argumente, schließlich sind wir Waldorf-Eltern.

Aber Kinder lernen nun mal am besten beim Spielen (Erwachsene übrigens auch, finde ich). Natürlich gibt es andere, spielerisch ausgerichtete Lesen-Lern-Materialien als nur elektronische. Nur kann unser Tom die anderen Sachen nicht alleine nutzen – und vor allem will er nicht. Mein Smartphone allerdings kann ich kaum vor ihm retten. Das nimmt er auch von ganz alleine in die Hand. Daher also meine Entscheidung für eine Lesen-Lern-Smartphone-App. Bereut hab ich es nicht. Und Tom sowieso nicht.


2. Warum die Zebra-Lesen-App vom Klett-Verlag und nicht eine andere?

Nach der Entscheidung kam dann die Qual der Wahl. Es gibt einige Lesen-Lern-Apps und es werden immer mehr. Ich hab dann einfach logisch geschlussfolgert, dass ein größerer Anbieter, der sonst auch noch einige andere Ressourcen in gleichem Feld vorhält, diese auch bei der Gestaltung einer solchen App einbringen kann.

Die Ressourcen des Klett-Verlags sind nach meinem Dafürhalten vor allem seine MitarbeiterInnen und Honorarkräfte. Sie bringen didaktisches Wissen, Designverständnis und angenehme Stimmen mit, um eine App zusammenstellen zu können, die

  • nicht einfach nur Übungs-Spiele aneinanderreiht, sondern systematisch auf einem didaktischen Konzept aufbaut

 

  • über ein Design verfügt, das auch unseren wählerischen Tom anspricht und ihn dabei aber ernst nimmt – also keine albernen Figuren und quietschigen Farben oder ähnliche Respektlosigkeiten
  • professionelle Sprecher-Stimmen nutzt, die wirklich ihr Handwerk verstehen und anzuwenden wissen

Der Klett-Verlag kann im Gegensatz zu seinen MitbewerberInnen beim Erstellen einer solchen App aus einem reichen Fundus schöpfen, ohne dabei den Preis in die Höhe treiben zu müssen – und hat das hier auch getan. Dadurch wird die Nutzung der Zebra-Lesen-App nicht nur für die Kinder sondern auch für die Eltern zu einer angenehmen Erfahrung.


3. Erfahrungen mit der Zebra-Lesen-App

Tom und ich haben so unsere Regenwetter-Rituale. Zum Beispiel uns Sonntag morgens mit einem Kakao im Bett aneinanderkuscheln und die Sendung mit der Maus gucken.

So haben wir das dann auch mit der Zebra-Lesen-App gemacht. Die App lädt auf meinem Android-Phone mit Kitkat-Betriebssystem innerhalb von 3 Sekunden. Dann werden wir mit einem Bild vom Zebra auf einer Rakete begrüßt – und von einer freundlich und professionell klingenden Sprecher-Stimme, die erklärt, wie wir uns anmelden können.

Der nächste Bildschirm zeigt dann ein Menü mit dem Verlauf der ersten Etappe des Spiels und seinen verschiedenen Elementen. Es gibt kurze Erklärfilme und Spiele, mit denen das soeben Gelernte vertieft werden kann. Offengestanden haben die Erklärfilme auch mir echte Aha-Effekte beschert. Endlich konnte ich Tom systematisch erklären, was ich früher immer nur im Einzelfall kritisiert hatte, wenn er es mal wieder falsch gemacht hatte. Das hat Tom auch außerhalb der Zebra-Lesen-App gleich am ersten Tag beim Üben mehrere große Schritte weitergebracht.

Die Zebra-Lesen-App ist wie ein großes Spiel aufgebaut, das aus vier Etappen und deren jeweiligen Spielen und Erklärfilmen besteht. Für jedes durchgespielte Spiel bekam Tom zwischen ein und drei Tokens in Form von Sternen. Mit den Sternen konnte er sich dann weitere Etappen freischalten.

 

So hat das Gesamt-Spiel auch eine gewisse Sogwirkung auf Tom entfaltet, allerdings bei weitem nicht in dem suchtähnlichen Ausmaß, wie das nach meinen Beobachtungen Apps wie z.B. Jump-n-Run-Games mit Kindern in dem Alter schaffen. Aber das finde ich auch gut so. Schließlich soll Tom ja aus freien Stücken lernen, weil er sich dazu entscheidet.

Die vier Etappen des Spiels starten bei den Vokalen und ihrer Aussprache, behandeln dann vor allem die Silben und führen die Kinder bis zum eigenständigen, zügigen aber sorgfältigen Lesen ganzer Sätze.

Tom hat alle vier Etappen innerhalb von drei Wochenenden durchgespielt. Dabei hat er große Fortschritte gemacht. Er geht jetzt systematisch vor: Erst die Silben-Enden finden, dann entscheiden, ob das Vokal kurz oder lang gesprochen wird und anschließend die Silben zusammenfügen. Dabei wird Tom ständig schneller. Wir müssen zwar weiterhin auch noch gut und regelmäßig üben. Aber der Frust ist raus. Jetzt macht das Spaß.

Für mich ist das Tollste an der App: Schon nach wenigen Minuten konnte ich Tom damit alleine lernen und spielen lassen. Ich bereite das Essen vor und mache unsere Zimmer sauber, Tom hat auch ohne mich Spaß und kommt dabei noch wirklich weiter beim Lesen-Lernen.


4. Was die Zebra-Lesen-App und der Herr der Ringe von Tolkien gemeinsam haben

 

 

Damit wären wir auch schon am Ende dieser Rezension zur Zebra-Lesen-App angelangt – und an meiner einzigen Kritik. Der Herr der Ringe kam mir viel zu kurz vor – die Zebra-Lesen-App auch: „Was?? Schon fertig? Und jetzt?“ Gleich nach dem Durchspielen der Zebra-Lesen-App sind wir in den Play-Store gegangen und haben nach der Fortsetzung geguckt. Die gibt es aber leider wohl noch nicht. Wir würden ja sofort weitermachen. Da müssen wir uns aber wohl noch was gedulden. Und wer weiß? Vielleicht dauert es ja auch nicht mehr lange und Tom fragt mich, ob es auch Fortsetzungen der Herr der Ringe-Bücher gibt…

Zur App im Appstore / Google Play

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