Wir Autoren von Zebra 1 freuen uns schon riesig auf die Didacta 2018 in Hannover! Warum? Weil wir euch dort unsere neuesten Werke präsentieren werden! Letztes Jahr ging es in der Zebraschmiede für Klasse 1 mächtig zur Sache. Mit viel Motivation, Freude und Fachkompetenz haben wir uns als Zebra-Team für Klasse 1 an die Überarbeitung des Buchstabenhefts, des Lesebuchs und des Arbeitsheftes Lesen/Schreiben gesetzt.
In einem recht straffen Zeitplan gab es heiße Diskussionen, immer wieder warfen wir einen kritischen Blick ins jetzige Buchstabenheft und versuchten Anregungen von euch Zebranutzern umzusetzen. Neue Ideen wurden verwirklicht und teils auch wieder verworfen. Nebenbei haben wir in unserem Lieblingstagungshotel ordentlich geschlemmt und es uns in den Pausen gut gehen lassen. Auch das muss schließlich sein. :-)
Als Erstes stelle ich euch nun das neue Buchstabenheft vor.
Was ist neu am Buchstabenheft?
Es ist nicht nur viel bunter, sondern auch dicker. Denn wir haben einiges geändert:
- Wenn ihr das Buchstabenheft so wie wir bislang „Auto-Heft“ genannt habt (weil ein Auto das Cover ziert), dann bleibt das auch so. Neu ist nur das tolle, lässige Design. Zebra Franz steigt auf dem Cover gleich in sein Auto ein, um ins erste Lernabenteuer loszudüsen.
- Weiterhin wird (fast) jeder Buchstabe auf zwei Seiten erarbeitet. Alle Aufgabentypen wiederholen sich dabei. So gelingt es unseren Schülern noch besser, eigenständig damit zu arbeiten. Auf der ersten Seite wird der Buchstabe nachgespurt und schließlich in unterschiedlich großen Schreiblinien verschriftet.
- Es folgt eine Aufgabe der visuellen Diskriminierung, in der der jeweilige Buchstabe in einem kurzen netten Text entweder eingekreist oder in einem Bildteil ausgemalt werden soll. Bei schwierigeren Buchstaben und –verbindungen müssen vorgegebene Wörter abgeschrieben oder einem Bild zugeordnet werden.
- Auf der zweiten Seite muss in einer ersten Aufgabe der Laut abgehört werden und dem An- oder Inlaut zugeordnet werden. Schließlich werden mithilfe der Schreibtabelle lautgetreue Wörter verschriftet, in denen der Buchstabe vorkommt.
Noch mehr Neues?
Nanu, bei dieser Aufgabe ist aber ja gar nicht mehr das Pikto der Schreibtabelle abgebildet? Richtig gesehen! Das ist unsere neue Schreibklappe! Die findet ihr im Umschlag unseres Heftes. Doch was es mit der auf sich hat, das erfahrt ihr bald in einem extra Artikel. Nur so viel sei schon einmal vorweg verraten: Die Schreibklappe bildet die Lernentwicklungsschritte beim Schreiben ab.
- Passend zur neuen Schreibklappe gibt es nun am Heftende die „Das kann ich schon“-Seiten, die den Buchstabenheft-PLUS-Nutzern bereits bekannt sind. Diese bilden die Entwicklungsschritte der Schreibklappe ab. Hier werden Wörter geschwungen, Königsbuchstaben eingesetzt, es wird frei verschriftet und ich kann als Lehrkraft gut sehen, auf welcher Lernentwicklungsstufe sich das jeweilige Kind gerade befindet.
- Wenn ihr schon jetzt die Übungen zum freien Schreiben mit der Schreibtabelle vermisst: Die gibt es noch! Sie sind nun allerdings nicht mehr bei der Buchstabenerarbeitung zu finden, sondern gebündelt und auf zwei Blocks verteilt am Heftende. Dort könnt ihr sie individuell einsetzen.
- Wir haben im neuen Heft bereits erste Rechtschreibstrategien eingebaut. So werden die Schüler von Anfang an an Rechtschreibphänomene und FRESCH herangeführt und lernen Merkwörter kennen.
- Und zu guter Letzt haben wir die Buchstabenfolge neu angeordnet. So können ab sofort früher Wörter gebildet werden, wenn die Buchstaben in exakt der Reihenfolge erarbeitet werden, wie sie im Heft vorkommen. Natürlich kann aber auch weiterhin die Reihenfolge der Buchstabenerarbeitung vom Schüler selbst oder euch Lehrern ausgesucht werden.
Und wie sieht die neue Schreibtabelle aus?
Auch die Schreibtabelle hat ihr Aussehen verändert. Alle Illustrationen wurden neu gezeichnet, damit sie noch kindgerechter und eindeutiger sind. Die Nase ist jetzt besser zu erkennen und beim ch sind ein Buch sowie eine Milchpackung abgebildet. Der Clou ist jedoch die Rückseite der neuen Schreibtabelle. Bislang waren hier ausschließlich die schwierigeren und selteneren Laute und -verbindungen abgebildet. Jetzt werden die Laute der Vorderseite wiederholt abgebildet und mit den fehlenden Lauten und Lautverbindungen ergänzt. So muss die Schreibtabelle beim freien Scheiben nicht mehr umgedreht werden, sobald die Buchstaben auf der Rückseite erarbeitet wurden. Außerdem kann mit der Vorder- und Rückseite auch gut differenziert werden.
Ihr merkt, wir haben das alte Heft ziemlich auf den Kopf gestellt. Wichtig war uns dabei aber, dass ihr das Buchstabenheft weiterhin flexibel in eurem offenen Unterricht mit der Schreibtabelle einbindet.
Was meint ihr zum neuen Buchstabenheft? Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und Anregungen!
Viele Grüße aus der Zebra 1-Schmiede
Sonja Senst
9 Kommentare
Hallo,
wird es auch für dieses Buchstabenheft neue Anlautbilder zum downloaden geben?
Guten Morgen, wir haben da mal was vorbereitet ;-). Da aber gerade die Ferien vor der Tür stehen und damit der Schuljahresendstress bzw. die Freude auf den Urlaub überwiegen, schieben wir diesen wichtigen Artikel mehr in Richtung Schulanfang. Wenn das anders gewünscht ist, bitte zahlreich melden.
Viele Grüße
Heike
Hallo,
gibt es denn online eine Quelle wer das Heft verfasst hat?
Hallo,
das kann ich Ihnen gern direkt sagen. Unsere hochgeschätzten Zebra-Buchstabenheft-Autoren sind:
Carolin Gerdom-Meiering
Bärbel Hilgenkamp
Andreas Körnich
Sonja Senst
Theresa Weber
Hilft das weiter?
Herzliche Grüße
Heike
Hallo, Ihr Lieben Zebra-Erfinder!
Ich finde Euch ganz toll und wunderbar, ABER ich bin sehr enttäuscht über die neuen „kindgerechteren“ Illustrationen der aktuellen Ausgabe. Für mich müsste es heißen „kindertümelnden“ Illustrationen, denn es ist AUCH kindgerecht, die Kinder mit Kunst ein bisschen zu fordern!
Ich hatte in meinen Klassen in den letzten 10 Jahren KEIN Kind, das irgendeine Illustration der alten Ausgabe nicht verstanden hat! Und ich achte SEHR auf Eindeutigkeit – bei aller Liebe zur Kunst – ich liebe Kinder noch mehr!
Mit dem Zebra-Lesebuch1 hatte ich ein Erstlese- und Schreibwerk in der Hand, das ich wirklich gern mochte, weil es tatsächlich kind-gerecht und wertig daherkam.
Kinder schätzen – in allen Sprachen, auf allen Stufen von Intelligenz und sozialer Herkunft – wenn man ihren Witz und ihren Verstand kitzelt.
Verena Ballhaus‘ Illustrationen haben das getan.
Und was nun?
Das neue Zebra ist „noch kindgerechter“, „noch eindeutiger“, „noch bunter“.
Da kann man unterschiedlicher Meinung sein.
Offenbar auch in ihrer Redaktion,
aber leider hat sich wohl die Blümchenfraktion durchgesetzt,
die fand, dass man schräge Sachen Kindern nicht zumuten darf!
Juhu!
Der Sieg von Annika über Pippi Langstrumpf!
„Noch bunter“ ist kein Qualitätskriterium an sich.
Manchmal ist „noch bunter“ sogar „noch verwirrender“ für Kinder mit Wahrnehmungsschwierigkeiten!
„Noch kindgerechter“ – ja, das wissen die Annikas dieser Welt genau, was das heißen soll: harmlos, naiv, ohne jede Ecke und Kante! So wie wir selbst gern wahrgenommen werden.
Die neuen Illustrationen sind ein bisschen so wie die Conni-Bücher: harmlos, unauffällig, nett. Im Herzen kommen sie nicht an, finde ich.
Es bleibt nicht hängen, was einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert!
Ich habe es GELIEBT, dass sich der Klettverlag sich mit Zebra 2011 mal was getraut hat – ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen: Verena Ballhaus als Illustratorin zu nehmen war ein GENIALER Schachzug!
Schade, dass man diese „Traute“ nun wieder zurücknimmt und in seichtere Fahrwasser rudert!
ZEBRA bleibt für mich das Beste Lehrwerk am Markt, aber… my heart belongs to ISBN 978-3-12-270631-9!
Danke, dass es dich gab!
Und wie froh bin ich, dass die Schule nicht das Geld hat, ständig neue Bücher zu kaufen. Da hab ich noch ein bisschen was von Frau Ballhaus‘ frechen, wilden, wunderbaren Illustrationen.
Pippi Langstrumpf forever!
(Vor 75 Jahren auch umstritten – hat die Herzen der Kinder jedoch erreicht wie selten ein Buch! DARAN sollten sich Verlage orientieren! AUCH Schulbuch-Verlage!)
Hochachtungsvoll – auch wenn ich bissig klinge,
C.H.
Liebe C.H., wir freuen uns sehr über Ihren wie immer ausführlichen und profunden Kommentar, der ein bisschen wie ein Stachel im Fleisch ist. Aber es ist ein Stachel, der zwingt, sich auseinanderzusetzen, sich Gedanken zu machen und deshalb ist es ein positiver Stachel (wenn man das so sagen darf :-)). Natürlich gab es Gründe, warum man sich für andere Illustratoren in der Neuausgabe entschieden hat. Ich werde eine Interviewreise zu den verantwortlichen Zebras unternehmen und mich alsbald mit hoffentlich zufriedenstellender Antwort zurückmelden.
Bis dahin sehr herzliche Grüße
Heike
Liebe C.H., nun komme ich von meiner Interviewreise zurück und kann berichten, dass sich sehr viele Gedanken um die Neubearbeitung gemacht wurden. In vielen Runden wurden die AnwenderInnen des Lehrwerks nach Dingen befragt, die sie für verbesserungswürdig erachten und es wurde versucht, diesen Hinweisen gerecht zu werden. Hierzu gehörte natürlich auch, welche IllustratorInnen man bei der neuen Generation einsetzen wird.
So gab in der Vergangenheit Kritik an den Illustrationen der alten Ausgabe. Sie wurden oft als nicht gut erkennbar empfunden und die Erkennbarkeit ist ja gerade in der ersten Klasse ein absolut wichtiges Kriterium, also wurde an einer Verbesserung gearbeitet. Weiterhin wollte man harmonischere optische Verbindung schaffen zwischen dem Aussehen von Zebra 1 und Zebra 2, diese Differenz war in der alten Ausgabe zu groß. Eine weitere Forderung an ein Lesebuch ist die, dass unterschiedliche, Kinderbüchern entsprechende Illustrationsstile gewählt werden. Dies unterstreichen z.B. die Illustrationen auf den Seiten 9, 11, 34/35, 50/51, 56 des Zebra-Lesebuchs 1. Auch Original-Illus aus Kinderbüchern, also aus der vertrauten Welt der Kinder, wurden eingebunden, z. B. auf den Seiten 38/39, 60/61, 81, 106/107. Man kann die Illustration eines Lesebuchs oder gar eines Lehrwerkes nicht nur am Stil einer Illustratorin festmachen. Den Geschmack der vielen Zebrafans zu bedienen ist eine sehr schwierige Sache, mit sich trauen hat das nicht unbedingt etwas zu tun, sondern mit der Suche nach dem größtmöglichen Nenner. Alle an Zebra Beteiligten bemühen sich wirklich engagiert und mit viel Herzblut, ein breites Spektrum an Meinungen und Ansichten der NutzerInnen einzuholen, müssen aber in Kauf nehmen, dass nicht immer alle zu 100% zufrieden sind. Umso mehr freuen wir uns, dass Sie trotz Kritik Zebra für das beste Lehrwerk im Markt halten und hoffen, Sie nach wie vor als kritische Zebra-Nutzerin bei uns behalten zu können.
Seien Sie herzlich gegrüßt
Heike
Auf Seite 32 zum „-ck“ habt ihr die Worttrennung bei „Glocke“ mit „Gloc-ke“ angegeben. Aber ich kann nur die Regel finden, dass „-ck“ niemals getrennt wird. Ist euch da ein Fehler unterlaufen oder liegt mir die falsche Trennregel vor?
Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen!
Viele Grüße
Anja
Liebe Anja,
diese Fragen haben uns schon öfters erreicht, deswegen hier eine ausführlichere Erläuterung aus der Redaktion:
Die im Folgenden zitierten Paragraphen beziehen sich auf die „Aktualisierte Fassung des amtlichen Regelwerks entsprechend den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung 2016“.
§ 3: ck ist ein Doppelkonsonant. Nur die Schreibweise ist ck statt kk, da die Setzer zu Gutenbergs Zeiten das schöner fanden. (Das Gleiche gilt für tz statt zz). Das ck wurde somit (genauso wie sch und ch) zu einem Laut und wird so auch auf der Schreibtabelle darstellt. ck ist aber auch ein Kreuzgelenk. Eigentlich müsste tatsächlich die Trennung zwischen dem c und dem k erfolgen: Schnec-ke, Gloc-ke. Dies machen wir bei dem Hineinschwingen deutlich. In der alten Rechtschreibung werden Wörter mit ck tatsächlich noch so getrennt: Schnek-ke, das ck also wieder aufgelöst.
Und genau dieses Bewusstsein wir auf S. 32 im BuHe Plus Heft C angesprochen. Es handelt sich hierbei um die Sprechsilbe, nicht um die rechtschriftliche Silbentrennung.
Im Zebra BuHe Plus Heft C wird die Konsonantenverdopplung sehr schlüssig und stringent mithilfe des Hineinschwingens kindgerecht vermittelt:
S. 11 ff.: „normale“ Konsonantenverdopplung mit ss, tt, mm, ll, ff, nn
S. 27 ff.: Ausnahmeschreibung tz statt zz, aber Übertragung der Trennung nach Schreibsilben Kat-ze
S. 31 ff.: Ausnahmeschreibung ck statt kk inkl. Anbahnung der Ausnahmetrennung bei Schreibsilben: Schne-cke
In Zebra haben wir uns wie in allen anderen Klett-Werken entschieden, die rechtschriftliche richtige Trennung nach Schreibsilben (§ 111) bereits anzubahnen und im Silbendruck so darzustellen: Schne-cke. Vgl. dazu z. B. S. 59 in Heft C: Zucker, aber Löffel.
Hilft diese Erläuterung weiter? Wenn nicht, gern wieder nachfragen.
Herzliche Grüße
Heike