Zebrafanclub
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Eigene Stärke kennen und schätzen – Vorlesegeschichte „Das kann ich schon“

Das erste Schulhalbjahr ist geschafft. Die „Großen“ in Klasse 3 und 4 erhalten ihre Halbjahreszeugnisse. Aber auch für die „Kleinen“ ist dies ein guter Zeitpunkt, sich noch einmal an das vergangene Schulhalbjahr zu erinnern und sich zu vergegenwärtigen, was sie in dieser Zeit alles gelernt haben.

Besonders interessant ist das für die Erstklässler. Sie verbinden den Schulanfang mit einer deutliche Zäsur: Was konnte ich als Kindergartenkind noch nicht? Was habe ich dazugelernt, seit ich ein Schulkind bin?

So lernen die Kinder frühzeitig, eigene Stärken zu erkennen und zu schätzen.


Teilweise wird es sich um Fähigkeiten handeln, die ganz klar dem Schulunterricht zugeordnet werden: „Als Kindergartenkind konnte ich noch nicht lesen, …. jetzt kann ich es schon ein bisschen.“

Mindestens so bedeutsam ist aber auch der Schub, den die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gemacht haben. Sie sind selbstständiger und selbstbewusster geworden, haben neue Freundschaften geknüpft und zum Teil neue Interessen entwickelt.

Und dann gibt es da noch die versteckten Talente, die sich aus besonderen Neigungen, Interessen oder Möglichkeiten ergeben haben. Ein Kind ist vielleicht stolz darauf, „alle“ Automarken zu kennen, ein anderes hat vielleicht schon mit fünf Jahren angefangen ein Instrument zu erlernen und wieder ein anderes kennt sich vielleicht mit dem Angeln aus, weil ihm dieses Hobby vom Opa nahegebracht wurde.

Es ist wichtig für die Persönlichkeit des Kindes, sich der eigenen Entwicklungsfortschritte und der eigenen besonderen Stärken bewusst zu werden, die eigenen Stärken zu kennen und zu schätzen. Für die Klassengemeinschaft ist es außerdem ein Gewinn, wenn die Kinder sich in ihrer Vielseitigkeit untereinander kennen lernen können. Die gegenseitige Wertschätzung nimmt zu, wenn ein Kind nicht nur darauf reduziert wird, wie gut es in Mathe oder Deutsch ist. Und wie interessant kann es sein, wenn Kinder in der Schule etwas vorstellen dürfen, das vielleicht zu einer Anregung wird, darüber gemeinsam mehr zu lernen.

Als Download gibt es eine Zebra-Franz-Geschichte, die als Einstimmung in dieses Thema genutzt werden kann, außerdem ein Arbeitsblatt für Erstklässler zum Verschriflichen der eigenen Fähigkeiten und Fortschritte.

Ist der Anfang erst einmal gemacht, könnte sich daraus eine regelmäßige Dokumentation der eigenen Lernfortschritte (auch außerschulischer!) im Lerntagebuch ergeben.


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Über die Autorin

Bärbel Hilgenkamp

Berufliche Tätigkeit: Ich leite eine dreizügige Grundschule in einer ländlichen Gemeinde im Kreis Gütersloh. Die Schulleitung macht mir Spaß, aber noch mehr Spaß macht mir die Arbeit mit den Kindern. Daher freue ich mich auch sehr darüber, dass ich in diesem Schuljahr wieder einmal die Klassenleitung für ein erstes Schuljahr übernehme. Bei uns an der Schule wird viel im Team gearbeitet. Das ist wirklich toll und entlastet bei den vielfältigen Vorbereitungen. Das Schreibenlernen und der Rechtschreibunterricht sind im Fach Deutsch seit Jahren meine besonderen Schwerpunkte. Die Herausforderung, die Lernangebote für die Kinder passgenau auf ihre Lernentwicklungsphasen abzustimmen, um jedem Kind optimale Lernfortschritte zu ermöglichen, reizt mich, seit ich im Schuldienst bin. Meine Erfahrungen habe ich bei der Entwicklung des ZEBRA – Lehrwerks als Autorin mit einbringen können. Klar, dass wir an unserer Schule auch mit ZEBRA arbeiten. Unsere Erfahrungen nutze ich dann wieder für Fortbildungsveranstaltungen. Was mir Spaß macht: Privat steht bei mir Zeit mit der Familie an erster Stelle. Die verbringe ich mit meinem Mann gerne in Hamburg bei unseren Kindern. Es ist schon ganz praktisch, dass es sowohl unsere Tochter (der Liebe wegen) und dann auch unseren Sohn in unsere absolute Lieblingsstadt verschlagen hat. Inzwischen gibt es da auch „den liebsten Jungen der ganzen Welt“, unseren Enkel, der mich übrigens „Nonna“ nennt. Das verrät ein bisschen über das Lebensgefühl, das ich privat so schätze: Pasta und Gelato, viel Herzlichkeit und entspanntes Chaos, Sonne und Meer und Dolce far niente.

2 Kommentare

  1. Esther 9. April 2012 um 17:48 Uhr - Antworten

    Ich finde das eine klasse Idee. Eine Frage habe ich dazu noch: Wer soll in die rechten Felder (Zeig doch mal! Das will ich sehen!) schreiben? Wofür sind diese gedacht?
    Liebe Grüße
    Esther

    PS: Ihr habt eine wirklich tolle und praktische Seite aufgebaut. Ich freue mich sehr darüber. ;-) Weiter so!

  2. Bärbel Hilgenkamp 12. April 2012 um 17:30 Uhr - Antworten

    Hallo Esther,

    danke für deinen netten Kommentar. Es freut mich, dass du diese Anregung in deiner Klasse einmal ausprobieren willst. Zu deiner Frage:

    Zunächst listen die Kinder auf der linken Seite besondere Fähigkeiten oder Lernfortschritte auf, auf die sie stolz sind. Dann erhalten sie die Gelegenheit, sich das Geschriebene gegenseitig vorzustellen (z.B. in kleinen Zufallsgruppen).

    Die Kinder, die zuhören, können ihre Anerkennung und ihr Interesse dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie ihre Namen in das passende rechte Feld eintragen. Es macht die Kinder sehr stolz, diese „Unterschriften“ zu sammeln („Wem soll ich das mal zeigen?“)
    Eventuell muss eine zweite Vorleserunde durchgeführt werden, damit alle Kinder Unterschriften erhalten.

    Dann müssen Vorstellungsstunden organisiert werden, in denen die Kinder ihre Fähigkeiten zeigen können. Hier ist ein bisschen Fingerspitzengefühl gefragt. Vorgestellt werden kann wieder in kleinen Gruppen, einige „Highlights“ auch vor der ganzen Klasse. Ein „Highlight“ kann natürlich auch sein, wenn ein Kind mit Startschwierigkeiten seine ersten (geübten!) Sätze vorlesen darf.

    Viel Spaß beim Ausprobieren!
    Bärbel Hilgenkamp

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