7. Januar 2022
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Warum Affirmationen?

The way, we talk to our children becomes their inner voice.

Peggy O‘Mara

Dieser Satz begegnete mir in den letzten Jahren öfter. Erst übte ich mich darin, zu mir selbst freundlicher und gnädiger zu sein, denn nur dann kann ich anderen liebevoll, wertschätzend und aufbauend entgegentreten. Impulse dafür fand ich beispielsweise bei Nora Imlau.


Dann begann ich mit meinen eigenen Kindern positive Glaubenssätze aufzusagen. Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen:

– Ich bin einzigartig.

– Ich bin geliebt.

– Ich bin mutig.

Diese Affirmationen machen noch immer etwas mit uns, weshalb ich die Idee der bekräftigenden und aufbauenden Gedanken unbedingt nach meiner Elternzeit mit in die Schule nehmen und euch hier davon erzählen möchte.

Affirmationen sind positive Aussagen und kommen aus dem Mentaltraining. Sie sind kurz, meist in der Ich-Form formuliert und werden über einen längeren Zeitraum wiederholt.

Man sagt Affirmationen nach, dass sie das Wohlbefinden und Selbstbewusstsein von Kindern stärken können. So möchte das Kindermentaltraining dazu beitragen, dass Kinder eine gesunde Lebenseinstellung entwickeln.

Zebrastarke Affirmationen - Ich habe viele Ideen.

Einsatz von Affirmationen im Unterricht

Gemeinsam mit dem Zebrafanclub-Team habe ich für euch und eure Schülerinnen und Schüler zebrastarke Affirmationskarten erstellt, die ihr euch im Anhang kostenlos herunterladen könnt.

Beim Einsatz von Affirmationen in eurem Unterricht sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Das ist meine Ideenliste, die sich ganz sicher noch erweitern lässt:

  • Die Lehrkraft oder ein Kind liest täglich eine an die Tafel projizierte Affirmation vor, die Klasse spricht den Satz gemeinsam nach.
  • Die Klasse sitzt im Gesprächskreis beisammen. Jedes Kind zieht eine Affirmation und liest sie laut vor. Vielleicht ist im Anschluss noch Zeit, über einzelne Affirmationen zu sprechen.
  • Die Affirmationskarten liegen in der Mitte eines Stuhlkreises. Ein Kind nimmt sich eine Karte, liest sie laut vor und macht eine Bewegung dazu (passende Handbewegung, stampft, klatscht usw.). Die Klasse wiederholt die Affirmation und die vorgemachte Bewegung.
  • Die Schülerinnen und Schüler gestalten eine zufällige oder ausgewählte Affirmation auf einer blanko Karte. Die Affirmationen werden im Klassenzimmer, auf dem Schulflur oder auch zu Hause aufgehängt oder ausgestellt.
  • Die Affirmation wird in die Blütenblätter einer selbstgemalten Blume geschrieben oder auf die verschiedenen Farben eines Regenbogens.
  • Jede Schülerin/jeder Schüler zieht eine Affirmationskarte und wählt ein Instrument aus. Dann erklingen Spruch und Klang parallel. Mit geschlossenen Augen lässt sich noch intensiver fühlen, was gerade ausgesprochen und gehört wird.
  • Ein Wochenexperiment: Montags erhält jedes Kind eine Affirmationskarte. Diese sollte das Kind die ganze Woche präsent begleiten, z.B. auf den Tisch geklebt, in der Hosentasche oder lose im Stiftemäppchen. Das Kind erhält die Aufgabe, die Affirmation mindestens zwei Mal am Tag laut aufzusagen. Am Freitag berichten die Schülerinnen und Schüler über ihre Erfahrungen mit der Affirmation:
    – Wie habe ich mich beim Aufsagen gefühlt?
    – Habe ich im Laufe der Woche eine Veränderung gespürt?
Zebrastarke Affirmationen - Ich bin wichtig für die Gemeinschaft.

Kinder und uns stärken mit positiven Glaubenssätzen

Ich habe eine Vision: Wie wäre es, wenn wir alle gemeinsam die Gedanken unserer Schülerinnen und Schüler positiv bestärken? Und unsere Gedanken gleich mit? Das hilft, uns von alten Glaubenssätzen zu lösen. Denn das Geniale ist: Wenn ein positiver Gedanke ausgesprochen wird, gibt’s für einen negativen zeitgleich keinen Platz im Gehirn.

Hängt die Zebra-Affirmationen oder selbst gestaltete Affirmationen gut sichtbar im Klassenzimmer auf:

  • an euren PC,
  • neben die Tafel,
  • an die Tür,
  • an jeden Schülerinnen-/Schülerplatz,
  • neben das Waschbecken,
  • in die Leseecke usw.

Etabliert euer eigenes Ritual, wann ihr mit den Schülerinnen und Schüler Affirmationen aufsagen möchtet: Vielleicht jeden Morgen einen positiven Glaubenssatz aufsagen und zum Abschluss des Schultages diesen wiederholen? Oder am Anfang einer Stunde eine Affirmation sprechen und am Ende wiederholen?

Sprecht die positiven Glaubenssätze immer laut, denn dann hört man sie klar und deutlich und sie können in jedem von uns nachhallen. Wenn wir immer dieselben Sätze verwenden, können sich diese tief im Unterbewusstsein des Kindes verankern.

Tipp zum Weiterlesen:

Eigene Stärke kennen und schätzen – Vorlesegeschichte „Das kann ich schon“

Lasst uns täglich unseren Schülerinnen und Schülern sagen, dass sie gut genug sind. Gut genug, auch wenn der Schultag seine Tücken hat. Gut genug, auch wenn andere Mitmenschen uns nicht wohlgesinnt sind. Wir dürfen Fehler machen und sind dennoch wundervolle und einzigartige Menschen.

Die neuen zebrastarken Affirmationskarten können uns dabei helfen, diese positiven Glaubenssätze in unseren Schülerinnen und Schülern zu verankern.

Ich freue mich über jede Lehrkraft, die die Herausforderung annimmt, diese Karten in ihrem Unterricht einzusetzen, und bin total gespannt auf eure Rückmeldungen. Folgt dem Zebra-Team gern auf Instagram unter zebra_franz und kommentiert dort.

Herzliche Grüße

Sonja

Quellen:
Saskia Baisch-Zimmer: Bärenstarke Gedanken für Kinder, Beltz, 2020
Nora Imlau: Mein Familienkompass: Was brauch ich und was brauchst du?, Ullstein, 2020

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