5. März 2012
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Wie kann ich das Thema Inklusion mit Zebra umsetzen?

P. Müller aus Hannover


Zebra ist ein Lehrwerk, das sich „Differenzierung“ und „Individualisierung“ zur Aufgabe gesetzt hat.  Jede und jeder kann in ihrer/seiner Gangart lernen, eine wichtige Voraussetzung, um das Thema Inklusion im Unterricht umsetzen zu können.

Kann man mit Zebra auch Kinder mit und ohne Behinderung unterrichten?

Es geht sehr gut und ist auch gewollt. Das Material von Zebra ist so aufgebaut, dass Kinder dieses ihrer Entwicklung gemäß bearbeiten können. Kinder mit einer schlechten Lernausgangslage bzw. mit Entwicklungsverzögerungen beginnen ihre Arbeit mit dem Zebra Vorkurs und bekommen damit eine gute Grundlage im Bereich der phonologischen Bewusstheit. Ergänzen kann man die Arbeit hier noch mit dem Zebra Arbeitsheft zur Sprachförderung und dem Förderblock. Auch erste spielerische Einführungen in die Schreibtabelle sind an dieser Stelle möglich. Die Elternhäuser, die für ihre Kinder eine inklusive Beschulung favorisieren, wünschen sich Normalität und ein Miteinander. Die gemeinsame Arbeit an Zebra auf verschiedenen Lernentwicklungsstufen fördert diesen Elternwunsch und unser Zebra Franz vereint somit die Klasse.

Mit der Zeit können die Kinder mit dem Zebra Buchstabenheft weiterarbeiten, in dem es, neben weiteren Übungen zur phonologischen Bewusstheit, um die Einführung der Buchstaben geht.

Hierbei haben die Kinder davon profitiert, dass sie bereits bei der Einführung des Buchstabens der Woche vielfältige Erfahrungen zu den einzelnen Lauten und Buchstaben gemacht haben. Diese müssen in Freiarbeitsphasen mit den einzelnen Kindern noch weiter vertieft werden. Kinder mit schlechterer Ausgangslage oder auch Kinder mit Defizit arbeiten bei mir zwei Jahre – manchmal auch länger – mit dem Zebramaterial der 1. Klasse. Zur weiteren Differenzierung wurde hierfür das neue Inklusionsmaterial entwickelt. Wenn diese Phase abgeschlossen ist, haben die Kinder Grundkenntnisse im Schreiben und Lesen. Jeder Lern- und Entwicklungsfortschritt ist ein Grund zur Freude – bei allen Kindern.

Gerade das „Freie Schreiben“ bereitet allen Kindern eine große Freude und wenn ein Kind mit einer geistigen Behinderung den anderen Kindern der Klasse seine Geschichte vorliest, dann kann man nur staunen, welche großartige Ideen Kinder haben. Alle Kinder freuen sich und würdigen die Leistung des anderen Kindes. Jedes Kind soll sein Bestes geben – nicht mehr und nicht weniger. Jedes Kind kann lernen – ob im gemächlichen Trab oder im schnellen Galopp.

Herzlichst

Andreas Körnich

Linktipp zum Weiterlesen:

Lautgebärden im Schriftspracherwerb

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