18. Juni 2016
2

Menschen aus vielen verschiedenen Ländern kommen zu uns nach Deutschland, weil:

  • ihre politische oder persönliche Meinung der Regierung in ihrem Heimatland nicht passt.
  • sie ihre Religion in ihrem Heimatland nicht ausüben dürfen und deshalb ins Gefängnis müssen oder mit dem Tod bedroht werden.
  • sie zur falschen Volksgruppe im Land gehören oder sie die falsche Sprache sprechen.
  • sie arm sind und um Überleben kämpfen müssen oder sie möchten, dass ihre Kinder eine Schule besuchen können.
  • in ihrem Land Krieg herrscht und ihr Leben und das ihrer Familien bedroht ist.

Die Menschen fliehen so lange, bis sie in Sicherheit sind und sie keine Angst haben müssen. Manche Menschen schaffen es, bis zu uns nach Deutschland. Oftmals können sie nur wenige Dinge aus ihrer Heimat mitnehmen.

Als im Herbst 2012 in der Lutherkirchgemeinde in Zwickau, deren Vorsitzender ich bin, der erste Flüchtling „vor der Tür stand“, konnten wir die Menschen einfach nur willkommen heißen. In der Folge ging es Schlag auf Schlag. Es kamen immer mehr Menschen aus verschiedenen Ländern zu uns nach Zwickau. Wir haben viele neue Menschen kennengelernt. Reza, Ali, Dara, Sara, Aslan, Esmael, Marian, Kabe, Mohammad, Saman, Azam, Samira – alle haben es verdient, von uns mit offenen Armen aufgenommen zu werden.

Aber nach dem ersten Kennenlernen war uns schnell klar, dass auch weitere Taten folgen müssen:

  • Unterstützung bei der Bearbeitung der vielen Unterlagen durch ehrenamtliche Mitarbeiter und befreundete Anwälte
  • Organisation von Deutschunterricht zur schnellen Erlangung eines Alltagswortschatzes der deutschen Sprache
  • Kurse „Deutschland für Anfänger“
  • Gewinnung von Übersetzern
  • Sportangebote als Begegnungsmöglichkeit
  • Spieleabende
  • Internationaler Gesprächskreis zwischen Deutschen und Flüchtlingen
  • Kontaktaufbau zu örtlichen Unternehmen (Praktika & Co.)
  • Eröffnung der zentralen Kleiderkammer für die Stadt Zwickau
  • gemeinsames Feiern von Festen
  • Hilfe bei der beruflichen Eingliederung

Wir sind hier in Zwickau sehr dankbar, dass die Arbeit Hand in Hand mit der Stadtverwaltung, dem Landkreis und den anderen Vereinen und Institutionen der Flüchtlingshilfe läuft. Grundsätzlich lehnen wir jedoch ab, dass wir „Flüchtlingsarbeit“ in Zwickau machen, sondern die Flüchtlinge sollen zu einem integralen Bestandteil unserer Gesellschaft werden. Dazu wollen wir beitragen!

Wie gestalten Sie in Ihrer Stadt und in Ihrer Schule eine Willkommenskultur für Menschen aus anderen Ländern? Wir freuen uns über Ihre Berichte.

Herzlichst
Andreas Körnich

Danke!
2 Personen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Klicke aufs Herz und sag Danke.