Im Zebra Lesebuch 3 habe ich zwei Gedichte zum Januar gefunden, die mich sofort anregten, eine Verbindung zum spielerischen Üben mit den Fresch-Strategien zu finden. Das „Lied der Eiszapfen“ von Friedl Hofbauer auf Seite 191 bietet sich wunderbar an, mit Sprache zu spielen!
In verschiedene Eiszapfenformen sind Worte geschrieben wie „Eis“ und „Kälte“ usw. Diese Wortlisten lassen sich mit der Fantasie der Kinder zu eigenen Zapfenlisten umschreiben, z.B.:
Januar
Januar
Januar
eisig
eisig
…
brrr…
Lassen wir die Kinder weiter erfinden, was ihnen alles noch an „frostigen“ Wörtern einfällt …
Das Gedicht von Christian Morgenstern „Wenn es Winter wird“ im Zebra Lesebuch 3 auf Seite 195 erzählt von einem zugefrorenen See. Auf der Grundlage beider Gedichte möchte ich ein paar Schreibübungen vorstellen.
Übungen zur Fresch-Methode
Wer mit der Fresch-Methode arbeitet weiß, dass wir uns beim Schreiben sehr lange im lautgetreuen Bereich der Wörter bewegen. Erstens machen sie den größten Teil unseres Grundschul-Wortschatzes aus (ca. 50 %) und zweitens dauert es auch eine Weile, bis die Kinder die Schreibung automatisiert haben. Denn das ist ja unser Ziel: das automatische Richtigschreiben!
Niemals alle 4 Strategien gleichzeitig üben!
Fresch hat ja dem Wortschatz 4 Strategien zugeordnet, die in Zebra erweitert wurden:
- Lautgetreue Wörter
- Wörter zum Verlängern
- Wörter zum Ableiten
- Wörter zum Merken.
Das hat deshalb einen Sinn, weil die Kinder unmöglich alle Schreibbesonderheiten gleichzeitig automatisieren können. Das schafft ihre Merkfähigkeit nicht. Deshalb: alles schön nacheinander.
Vielfältig üben mit einem Gedicht
Heute, im Januar erst einmal ein paar Übungsvorschläge im – weitgehend – lautgetreuen Bereich. Das folgende Gedicht können die Kinder als Würfeldiktat schreiben.
Natürlich können die Kinder das Gedicht auch lesen, aufsagen, abschreiben, als Laufdiktat nehmen, es ergänzen …
Januar
- Im Januar ein Jaguar – ist das nicht ziemlich sonderbar?
- Im Januar, im Januar,
da ist so manches sonderbar! - Doch manches ist natürlich klar:
- Wo die Schnecken
zum Beispiel stecken, - warum der Teich zu Eis gefriert,
- warum die Sonne an Kraft verliert*
„verliert“ ist ein Merkwort, wir müssen uns das „v“ merken!
Einen eigenen Text (Diktattext) gestalten
Aus der folgenden (lautgetreuen) Wortsammlung – die ihr beliebig ergänzen könnt – dürfen die Kinder einen eigenen Schreibtext zusammenstellen:
Kalte Nase kalte Finger kaltes Wetter Januar Monat
eisige Temperaturen eisige Winde eisige Wege
warmer Mantel warme Mütze warme Schuhe warmes Haus
Futter streuen Meisen füttern. Sonnenblumenkerne
Meisenknödel Haferflocken und mit auch wir
o je fast schön…
O Januar, du kalter Monat!
Nur kaltes Wetter, eisige Temperaturen!
Manchmal ist Eis auch schön!
Aber auch warme Mützen und warmes Haus!
Wir streuen Futter für die Meisen:
Nüsse und Haferflocken.
So könnte ein selbstgebastelter Text aussehen: Lasst die Kinder ihren Text vortragen!
Ein Tabellendiktat
Wenn ein Text mit einer Tüftelaufgabe verbunden ist, schreiben ihn die Kinder lieber! Beim Tabellendiktat wird gleichzeitig Tabellenlesen trainiert!
A | B | C | D | |
---|---|---|---|---|
1 | Die Kinder | zu Eis | Manchmal | einbrechen |
2 | tiefer Winter | gefroren | Alles ist | einem Teich |
3 | Im Januar | Da können | Pfütze ist das | ist das |
4 | kein Problem | auf dem Eis | können die | Aber bei |
5 | lieben es | Bei einer | Eis dünn* | Ist noch |
6 | Aber aufpassen! | Kinder ertrinken | zu schlittern | die Kinder |
*Beachte die beiden n
Der Text wird in der folgenden Reihenfolge aufgeschrieben:
A3 – D5 –A2. / C2 – B1 – B2./ A1 – A5 – B4 – C6./ A6 – C1 – D3 – C5./
B3 – D6 – D1./ B5 – C3 – A4./ D4 – D2 – C4 – B6.
Ein Text mit Fehlersuche
Sehr beliebt ist auch das Lesen mit Fehlersuche zum „Warmlesen“. Finde und markiere das Wort welches es nicht gibt:
kalthaltmaltaltkaltmalthaltdaltkalt
warmarmkramenkamwarnenwarntkramenkarmtwarm
MeisenEisenEisMeisterEiselEiferMeileMeinung
MeisenknödelMeisenköndelMeisenknödelMeisenknödel
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Und nun viel Spaß im Januar mit Fresch und Zebra! Alle Ideen findet ihr auf den Arbeitsblättern zu diesem Beitrag.
Bettina Rinderle