Stop-Motion-Film mit Zebra Franz: Sicher im Straßenverkehr

Eine alte Technik neu entdeckt

Mit dem Daumenkino sind bestimmt viele von uns groß geworden. So ein Abblätterbuch hatte ich als Kind jedenfalls gebastelt. Ich hatte einen Ball auf ein Post-it-Blöckchen gemalt, der sich durchs Abblättern dann fortbewegte. Daran erinnere ich mich heute noch sehr gut.

Stop-Motion-Filme bedienen sich genau dieser Technik. Ein Stop-Motion-Film ist also aus vielen einzelnen Bildern zusammengesetzt. Der Filmeffekt entsteht, da wir eine Sequenz von Einzelbildern als fortlaufende Bildfolge betrachten. Die Stop-Motion-Technik ist zwar eine der ältesten, aber nach wie vor eine der beliebtesten Trickfilmtechniken.

Dadurch, dass wir mit einem Tablet im Grunde eine All-in-one-Lösung haben, wird die Erstellung eines solchen Films leichter denn je. Diese Beitragsreihe soll euch das Medienprojekt Stop-Motion-Filme näherbringen.

Medienkompetenz macht Schule

Die Schulung der Medienkompetenz gewann im vergangenen Jahr vermehrt an Bedeutung. So hat die Epidemie selbst den größten Skeptikern digitaler Medien vor Augen geführt, wie unverzichtbar die digitalen Lösungen und der sinnvolle Einsatz dieser sind – in nahezu jedem Lebensbereich. Schulen und Familien mussten sich in kürzester Zeit auf Online-Unterricht mit diversen Tools einstellen. Der Einsatz von Medien war in dieser Zeit unverzichtbar. Sie hat auch gezeigt, dass digitale Endgeräte nicht einfach nur fürs Entertainment (zum Spielen/Daddeln/Konsumieren) genutzt werden, sondern Wissensvermittlung und -vertiefung, sowie die Aufrechterhaltung des Kontaktes damit gewährleistet werden kann.

Die Aufgabe von Schule ist es nun, die Kinder auf ihrem Weg durch den Medien-Dschungel zu leiten und den Grundstein für einen verantwortungsvollen, reflektierten Umgang zu legen. Ferner müssen wir zeigen, dass die Kinder mit digitalen Medien selbst aktiv etwas erschaffen, erstellen und kreieren können, anstatt sie nur zu konsumieren. Ob es ein Hörbuch ist, die Programmierung eines Spiels/eines Roboters oder die Erstellung eines Films. Solche Möglichkeiten sollen die Kinder im Grundschulunterricht erfahren können, dann erst sprechen wir von einem Einsatz digitaler Medien, der bereichert. Ein Stop-Motion-Film ist so ein Projekt, bei dem die Kinder nicht nur die inhaltliche Thematik festigen, sondern auch ihre Medienkompetenz schulen und ein großartiges Medienprojekt erstellen.

Einbettung in eine Unterrichtsreihe

Stop-Motion-Filme lassen sich in alle Fächer integrieren, ob man beispielsweise damit Geschichten erzählt (in Deutsch, Englisch, Religion), Regeln oder naturwissenschaftliche Ereignisse erklärt (im Sachunterricht) oder Anleitungen visualisiert (in Kunst). Einbettungsmöglichkeiten in den Unterricht gibt es viele. Darüber hinaus lassen sich Stop-Motion-Filme natürlich auch in einer Projektwoche realisieren. Schaut euch zum Beispiel unseren Film, den wir zu Weihnachten erstellt hatten, an.

Wichtig ist natürlich, dass der Inhalt des Unterrichtsthemas vorab erarbeitet wird. Also bspw. der Wasserkreislauf, das Verhalten im Straßenverkehr oder die Geschichte den Schülerinnen und Schülern bekannt ist. Der Stop-Motion-Film rückt somit meist ans Ende einer Unterrichtsreihe und kann der krönende Abschluss sein.

Im Sachunterricht hatte meine Klasse zum Thema Coronaregeln und zur Verkehrserziehung mit großer Begeisterung unterschiedliche Stop-Motion-Filme in Kleingruppen erstellt. Einer davon ist nachfolgend anzuschauen.

Jetzt habt ihr einen Einblick in einen der Stop-Motion-Filme erhalten. Die Erstellung solcher Filme ist einfach, aber nicht gänzlich unaufwändig. Neben der technischen Ausstattung muss weiteres Zubehör und insbesondere die Planung vorab gut organisiert sein.

Nachfolgend findet ihr einige Tipps, auf die ich in meinem nächsten Artikel genauer eingehen werde:

• Installation der App auf die gewünschten iPads/Tablets, bspw. Stop Motion Studio (auf die Bedienung dieser App wird im nächsten Beitrag näher eingegangen).
• Verfügbarkeit der ausgewählten Endgeräte an allen Projekttagen gewährleisten. Da die Filme auf dem iPad lokal gespeichert werden, müssen immer die gleichen Geräte verwendet werden, sofern man mehrere Tage für Dreh und Bearbeitung einplant.
• Inhaltliche Erarbeitung des Themas vorweg (z.B. der Verkehrsregeln, des Wasserkreislaufs).
• Planung der Filme in Kleingruppen (ideal sind Gruppen bis zu 4 Kindern) mit Hilfe eines Drehbuchs und Storyboards.
• Welches Material wird benötigt? „Darsteller“, Requisiten zusammentragen. Ggf. Kulisse/Hintergrund erstellen.

• Beleuchtung für jede Gruppe mitbringen lassen (es eignen sich Schreibtischleuchten, portable LED-Leuchten etc.).
• auch einen Green Screen, einen grünen Hintergrund, organisieren, falls mit diesem Effekt gearbeitet werden möchte.
• Genügend Zeit einplanen! Falls möglich einen kompletten Vormittag dafür einrichten, so dass die Kinder genügend Zeit haben und auch für Sie selbst das Projekt nicht in Stress ausartet.

Für den Einstieg in das Projekt empfehle ich einen kleinen Rückblick in die Geschichte des Trickfilms. Dazu bietet es sich an mit den Kindern selbst ein Daumenkino zu basteln, um die Technik zu begreifen. Im Download findet ihr eine Anleitung aus Mein Medienheft 3/4, die als Vorlage dienen kann.

Vertiefende Informationen zu Filmerstellung und zum Stop-Motion-Film mit Daumenkino findet ihr in dieser Beitragsserie:

Filmprojekt Teil 1 Was ist ein Film?

Filmprojekt Teil 2 Ton und Geräusche im Film

Filmprojekt Teil 3 Filmen und Schneiden

Unerlässlich ist für mich das Ausprobieren der App Stop-Motion-Studio. Bevor ihr mit den Kindern dieses Medienprojekt beginnt, solltet ihr unbedingt selbst die App austesten und kennenlernen! Nehmt euch dafür Zeit und probiert einfach selbst mal einen Mini-Film aus. Es ist kinderleicht! Wie die App funktioniert, könnt ihr meinem nächsten Beitrag hier auf dem Zebrafanclub entnehmen, der neben einer ausführlichen Anleitung auch eine Drehbuchvorlage sowie eine Storyboard-Vorlage kostenlos anbietet.

Bleibt gesund und klickt wieder rein,

herzlichst eure

Vanessa

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