Zebrafanclub
Schritt für Schritt. Alle kommen mit.
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Flüchtlinge unter uns

Menschen aus vielen verschiedenen Ländern kommen zu uns nach Deutschland, weil:

  • ihre politische oder persönliche Meinung der Regierung in ihrem Heimatland nicht passt.
  • sie ihre Religion in ihrem Heimatland nicht ausüben dürfen und deshalb ins Gefängnis müssen oder mit dem Tod bedroht werden.
  • sie zur falschen Volksgruppe im Land gehören oder sie die falsche Sprache sprechen.
  • sie arm sind und um Überleben kämpfen müssen oder sie möchten, dass ihre Kinder eine Schule besuchen können.
  • in ihrem Land Krieg herrscht und ihr Leben und das ihrer Familien bedroht ist.

Die Menschen fliehen so lange, bis sie in Sicherheit sind und sie keine Angst haben müssen. Manche Menschen schaffen es, bis zu uns nach Deutschland. Oftmals können sie nur wenige Dinge aus ihrer Heimat mitnehmen.

Als im Herbst 2012 in der Lutherkirchgemeinde in Zwickau, deren Vorsitzender ich bin, der erste Flüchtling „vor der Tür stand“, konnten wir die Menschen einfach nur willkommen heißen. In der Folge ging es Schlag auf Schlag. Es kamen immer mehr Menschen aus verschiedenen Ländern zu uns nach Zwickau. Wir haben viele neue Menschen kennengelernt. Reza, Ali, Dara, Sara, Aslan, Esmael, Marian, Kabe, Mohammad, Saman, Azam, Samira – alle haben es verdient, von uns mit offenen Armen aufgenommen zu werden.

Aber nach dem ersten Kennenlernen war uns schnell klar, dass auch weitere Taten folgen müssen:

  • Unterstützung bei der Bearbeitung der vielen Unterlagen durch ehrenamtliche Mitarbeiter und befreundete Anwälte
  • Organisation von Deutschunterricht zur schnellen Erlangung eines Alltagswortschatzes der deutschen Sprache
  • Kurse „Deutschland für Anfänger“
  • Gewinnung von Übersetzern
  • Sportangebote als Begegnungsmöglichkeit
  • Spieleabende
  • Internationaler Gesprächskreis zwischen Deutschen und Flüchtlingen
  • Kontaktaufbau zu örtlichen Unternehmen (Praktika & Co.)
  • Eröffnung der zentralen Kleiderkammer für die Stadt Zwickau
  • gemeinsames Feiern von Festen
  • Hilfe bei der beruflichen Eingliederung

Wir sind hier in Zwickau sehr dankbar, dass die Arbeit Hand in Hand mit der Stadtverwaltung, dem Landkreis und den anderen Vereinen und Institutionen der Flüchtlingshilfe läuft. Grundsätzlich lehnen wir jedoch ab, dass wir „Flüchtlingsarbeit“ in Zwickau machen, sondern die Flüchtlinge sollen zu einem integralen Bestandteil unserer Gesellschaft werden. Dazu wollen wir beitragen!

Wie gestalten Sie in Ihrer Stadt und in Ihrer Schule eine Willkommenskultur für Menschen aus anderen Ländern? Wir freuen uns über Ihre Berichte.

Herzlichst
Andreas Körnich

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Über den Autor

Andreas Körnich

Berufliche Tätigkeit: Ich leite eine zweizügige Grundschule mit LRS-Klassen in Wilkau-Haßlau in Sachsen. Die Begegnung und Arbeit mit den Kindern in meiner Grundschule macht mir sehr viel Freude. Jedes Kind auf seinem Lern- und Lebensweg ein Stück zu begleiten, ist eine spannende Aufgabe, die ich mit meinem Team gerne leisten möchte. Gerade die Kinder mit Teilleistungsschwächen oder sonderpädagogischen Förderbedarf fordern mich sehr heraus, bereichern aber zugleich auch meinen Alltag. Meine Erfahrungen in der Förderung aller Kinder durch Lernstrategien konnte ich von der ersten Konzeption bis zum fertigen ZEBRA-Lehrwerk als Autor einbringen. ZEBRA-Fortbildungen in Deutschland und Österreich bereiten mir sehr viel Freude. Was mir Spaß macht: Privat bin ich seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Meine Frau und ich haben 5 Kinder, die uns sehr viel Freude machen. Wir leben in Zwickau, wo wir uns als Familie sehr wohl und heimisch fühlen. Dort engagieren wir uns verantwortlich in verschiedenen Sozialprojekten. Ich liebe aktuelle und klassische Kinderliteratur. Besonders gerne schreibe ich mit Kindern Geschichten und Gedichte.

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