Zebrafanclub
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Individuelle Lernwege – Helferchen für die Organisation

Bueroklammer„Wie funktioniert das Lernen mit dem Lernweg eigentlich in der Praxis? Wie gehen Sie mit den Übungsergebnissen der Schülerinnen und Schüler um?“, werde ich häufig auf Veranstaltungen gefragt. Ich gebe dann zur Antwort, dass der Lernweg nicht nur für die Kinder individuell ist, sondern die Organisation selbstverständlich auch von jeder Lehrperson an die eigenen Arbeitsweisen angepasst werden muss. Unsere Helferlein sind Büroklammern und Klebezettelchen bei der „Korrektur“, eher gesagt: Beim Lernen an den selbst geschriebenen Wörtern und Übungen.

Büroklammern:
Häufig habe ich festgestellt, dass Kinder in der ersten Klasse noch Schwierigkeiten mit der Orientierung im Heft haben und eine ganze Weile im Heft blättern bis sie die Seite gefunden haben auf der sie arbeiten möchten. Hier hilft eine Büroklammer als Markierung der Seite. Weiterhin klammere ich die Seiten „weg“, die für das Kind bei der jeweiligen Station auf dem Lernweg nicht relevant bzw. bearbeitbar sind z.B. S. 79-84 (Könige) oder S. 85-104 (Sonderlaute und Lautverbindungen) im Buchstabenheft. Auf die gleiche Weise gehe ich mit dem Heft „Schreiben zu Bildern“ vor (S. 34-39).

Klebezettel:
Wenn ein Klebezettel an einer Seite klebt, weiß das Kind, dass auf dieser Seite etwas zu Überarbeiten ist, bevor es weitergeht. Auf der jeweiligen Seite habe ich z.B. das Wort mit einem kleinen Punkt markiert. So kann das Kind sofort mit der Überarbeitung beginnen. Es wird allerdings nicht jeder Fehler von den Kindern selbst korrigiert. Ich, als Begleiterin des Lernprozesses, habe hier die Aufgabe abzuschätzen, wie viel ein Kind überarbeiten kann, ohne die Motivation zu verlieren. Im Heft „Schreiben zu Bildern“ schreibe ich dann die Wörter richtig daneben, damit das Kind im weiteren Verlauf des Lernwegs auch wirklich weiterarbeiten kann.

Zum Stundenbeginn gebe ich den Kindern individuell ein kurzes Feedback, wenn ich mir ihr Heft angesehen habe. Im Laufe der Zeit kennen sich die Kinder schon so gut aus, dass kleine Hilfestellungen und Anweisungen genügen. Hinzu kommen allerdings auch immer wieder individuelle Lerngespräche. In unserer Klasse nutzen wir dafür die „Förderstunden“.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie funktioniert die Überarbeitung in eurer Klasse?

Sommerliche Grüße

Carolin Gerdom

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Über die Autorin

Carolin Gerdom-Meiering

Berufliche Tätigkeit: „Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Diese chinesische Weisheit begleitet mich bei meiner Arbeit mit Grundschulkindern in Berlin. Zebra unterstützt mich dabei im Deutschunterricht und gibt mir im Bereich der durchgängigen Sprachbildung und Sprachförderung jede Menge Anregungen, damit jedes Kind „in seiner Gangart“ erfolgreich lernen kann. Was mir privat Spaß macht: Ich genieße es sehr, mit unseren drei Kindern unterwegs zu sein. Egal ob hier im Kiez, Treffen mit Freunden, Wochenenden im Wald oder Reisen: Jeden Tag mit Kindern die Welt erleben ist auch privat ein großes Geschenk! Zum Entspannen habe ich mich zur Serien guckenden Handarbeitstante entwickelt.

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