Verliebt in Klasse 3b – und das Weihnachtsgeschenk ist gesichert.
Emma und Laura sitzen mit ihren Freunden in der Straßenbahn. Sie kehren vom Geburtstagskindertheater „Wie das Teufelchen zum Weihnachtsmann kam“ zurück. Die Mädchen unterhalten sich mit ihren besten Freunden lauthals über alles andere als das Theaterstück, das sie gerade mal vor wenigen Minuten gesehen haben.
Paul: „Man muss ja nicht unbedingt heiraten.“
Emma: „Aber wenn dann Kinder kommen, dann ist es besser für alle.“
Paul: „Warum denn das?“.
„Na wegen des HINTERNAMENS. Damit sie gleich heißen“, erwidert Emma. Paul sieht sie nachdenklich an.
Laura: „Also ich weiß, dass Jonas und ich später einmal heiraten werden. Wie viele Kinder willst du haben?“ Paul: „Weiß noch nicht …“
Wir Eltern verfolgen pingpongmäßig den regen Austausch und müssen in uns hineingrinsen und denken gleichzeitig: bloß ernst nehmen. Denn das mit Laura und Paul geht schon seit dem Kindergarten so. Beide sind seit ihrem dritten Lebensjahr unzertrennlich. Seitdem sie in die Schule gehen, sehen sie sich nur noch einmal in der Woche zum Schwimmen. Der Trennungsschmerz war in der Anfangszeit groß. Erst seit kurzem haben sie sich so einigermaßen damit abgefunden, dass sie in unterschiedliche Schulen gehen.
Emma spielt nervös mit ihrem Loomy-Armband, das ihr Robert gebastelt hat. Ein Junge, der Armbänder bastelt? Emma wird rot. Früh übt sich.
Illustratorin: Claudia Heine
Wenn ich ehrlich bin und ich über meine eigene Vergangenheit nachdenke, komme ich auch ins Schmunzeln, weil ich mich an eine sehr bewegende Szene erinnere, in der meine beste Grundschulfreundin ihren liebsten Freund heimlich geheiratet hat …
Als ich die Lektüre für die Grundschule „Verliebt in Klasse 3b“ zum ersten Mal gelesen habe, geriet ich in ein vergleichbares Schmunzeln. In der Geschichte geht es um Anne und Lukas, die sich urplötzlich ineinander verlieben und … mehr möchte ich nicht erzählen, damit ich Ihnen nicht die Vorfreude nehme. Ich kann Ihnen noch verraten, dass es hier auch ums „Ernst nehmen“ geht. Die Kinder wollen hinsichtlich dieses sensiblen Themas von den Erwachsenen ernst genommen werden, und die Lektüre Verliebt in Klasse 3b ermöglicht dies sehr wohl. Sie lädt Groß und Klein gleichermaßen dazu ein, sich mit dem wichtigen, von den Kindern oft als peinlich empfundenen Thema Liebe im Grundschulalter zu beschäftigen und sich dazu auszutauschen. Die Lektüre eignet sich zum Vorlesen für Frühzünder oder kann im Unterricht eingesetzt werden – passgenaue Kopiervorlagen werden gerade entwickelt –.
Marion Keil hat die Lektüre geschrieben. Sie ist Mutter und erfahrene Grundschullehrerin.
Jungenbuch oder Mädchenbuch? Verliebt in Klasse 3b ist allen verliebten Kindern gewidmet.
Eine verliebte und besinnliche Weihnachtszeit
wünscht
Ulrike Gergaut
