1. März 2021
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Lesen und Lesen lernen

Lesen ist eine der wichtigsten Kompetenzen, die Kinder in der Schule erwerben. Lesen ist die Voraussetzung für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Ohne Lesekompetenz können sich Kinder ihre Umwelt nicht umfangreich erschließen.

Das Erlebnis ein Kind beim Lesen lernen zu begleiten ist einfach wunderbar: Wenn plötzlich durch das Lesen eine neue Welt für das Kind aufgeht…
Das weiß natürlich auch Zebra Franz!

Tipp: Hier könnt ihr euch einen Film zum Heft anschauen.

Klein, aber oho. So kennen wir Zebra Franz. Und diese Aussage trifft besonders auf Zebra 1/2 Lesen mit Franz zu. Dieses kleine Heftchen ist eine Leseschatzkiste im Zebra-Stil:

  • Flexibel einsetzbare Texte auf zwei Niveaustufen
  • Motivierende Lese- und Sachtexte
  • Zweifarbiger Silbendruck als Leseunterstützung
  • Handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben
  • Trainingsseiten zu genauen Lesen

… und besonders im Fokus: Zebra Franz!


Einsatzmöglichkeiten des Heftes

Die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig, wie die Texte selbst: Ich als Lehrer/-in kann vorgeben, welcher Text gemeinsam gelesen werden soll, z.B. wenn eine bestimmte Textform eingeführt oder nochmal aufgegriffen werden soll. Gerade bei diskontinuierlichen Texten, wie Tabellen, Diagrammen und Plänen kann ich so meinen unterrichtlichen Schwerpunkt setzen.

Eine andere Möglichkeit ist, die Kinder selbst auswählen zu lassen, welche Texte sie lesen möchten. Das hat unterschiedliche Vorteile:

  • Steigerung der Lesemotivation
  • Berücksichtigung der Vorlieben
  • Leseniveau
  • Auseinandersetzung mit den Texten schon vor dem eigentlichen Lesen – Erwartungen an den Text
  • Einschätzung und Reflexion der eigenen Lesefähigkeit
  • Kombination aus Lesetraining und Anwendung erster Lesestrategien

Durch die Kennzeichnung der Texte durch Hufe (1 Huf = Texte sind leichter, 2 Hufe = Texte für lesestärkere Kinder), sowohl im Inhaltsverzeichnis, als auch vor den Überschriften, können sich die Kinder schnell eigenständig orientieren und für sich geeignete Texte auswählen.


Der Leseplan passend zum Heft

Der Leseplan bietet zusätzlich einen guten Überblick und einen Rahmen für ein Leseportfolio.

Die Kinder kreuzen im Leseplan an, welche Texte sie gelesen und bearbeitet haben und heften die erstellten Arbeiten in ihre Portfolio-Mappe. Nicht alle Aufgaben sind schriftlich oder in anderer Form auf Papier zu bringen. Der mündliche Austausch mit einem anderen Kind ist bei vielen Texten zur Weiterarbeit sinnvoll, dieser kann sowohl im Unterricht, als auch über Telefon oder Videokonferenz zwischen einzelnen Kindern stattfinden. So reißt auch der Kontakt während des schulisch angeleiteten Lernens zu Hause nicht ab.

Ein unterstützendes Angebot wäre hier eine Videokonferenz, die regelmäßig stattfindet und von der Lehrerin/ dem Lehrer begleitet wird: Gemeinsame Reflexionen sind wichtig für das erfolgreiche Lernen. Wie hat das Lesen geklappt? Konntest du die Aufgaben gut bearbeiten? Wo gab es vielleicht Schwierigkeiten? Wer kann Tipps geben? Was ist dir besonders gut gelungen?

In Kombination mit dem Leseplan habe ich als Lehrkraft die Fortschritte der Kinder immer im Blick. Zudem kann er individuell angepasst werden. Ich lasse im Lernplan auch immer den Namen des Partnerkindes notieren, das erleichtert den Kindern und mir die Organisation der Präsentationen.


Differenzierung

Das Lesen mit Unterstützung des Leseplans und des Portfolios hat viele Vorteile. Die Differenzierung auf unterschiedlichen Ebenen ist für meinen Unterricht besonders wichtig. Die Kinder können erkennen, welche Texte etwas einfacher sind und welche etwas schwerer und danach auswählen.

Sie können ebenso Texte nach bevorzugter Aufgabenstellung auswählen: Einige Kinder erledigen lieber mündliche Arbeitsaufträge im Gespräch mit einer Mitschülerin/ einem Mitschüler, andere basteln gerne oder probieren ein Rezept aus oder wählen noch andere Aufgaben, wie z.B. ein Spiel.

Zebra 1/2 Lesen mit Franz lässt offen, wie viele Texte gelesen werden. Über diese Art der äußeren Differenzierung entstehen auch ganz unterschiedliche Portfolios.


Präsentation

Abschließend können die Kinder ihre Portfolios präsentieren.
Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Museumsrundgang:
    Die Portfolios werden „ausgestellt“. Eine Hälfte der Lerngruppe läuft durch das „Museum“. Die anderen Kinder stehen neben ihren Portfolios und können gezielt nochmal Aufgaben zeigen, etwas erklären, auf Rückfragen eingehen oder einfach mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern ins Gespräch kommen.
  • Fest geplante Präsentationszeit pro Woche:
    In dieser Zeit können einzelne Kinder ihr Portfolio vorstellen und Arbeitsergebnisse zeigen. Sie können aber auch die geübten Texte vorlesen und erzählen mit welchem Partnerkind sie zusammengearbeitet haben.

Beim Vorlesen der geübten Texte ist das Prinzip der Freiwilligkeit wichtig. Ein Kind muss sich beim Lesen vor der Gruppe wohl fühlen, um weiter Lesen zu wollen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Kinder gerne vorlesen, da sie selbst den Text auswählen können und sich durch die vorherige Übung sicher sein können, dass das Vorlesen gut gelingt.

Lesen mit Franz bietet eine Chance, dass sich Kinder wirklich intensiv mit Texten auseinandersetzen und entweder eine Anschlusskommunikation stattfindet oder eine produktive Umsetzung des Gelesenen. So werden die Kinder an erste Lesestrategien herangeführt und darin befähigt, wirklich Sinn entnehmend zu Lesen.

Ich wünsche den Kindern eurer Lerngruppe und euch viel Spaß mit dem Leseplan. Wie setzt ihr ihn genau ein? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Erlesene Grüße

Carolin Gerdom-Meiering

Lesen mit Franz

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