12. Oktober 2017
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Im vorangegangenen Artikel stellte ich euch den Film Zebra vor. Nun möchte ich euch erklären, wie ich das Video im Kunstunterricht eingesetzt habe. Das Thema habe ich mir für eine Stunde in einer jahrgangsgemischten dritten und vierten Klasse ausgesucht.


Einstieg

Zum Einstieg habe ich den Kindern die Frage gestellt, wie ein Zebra aussieht. Dabei bekamen die Schüler die Anweisung, so genau wie möglich zu beschreiben. Ein Kind durfte an die Tafel kommen und hat die Antworten der Kinder an der Tafel gemalt. Das habe ich drei Mal wiederholt und dann hatten wir drei Zebras an der Tafel: vier Beine, eine Mähne, einen Schwanz, einen Kopf und natürlich Streifen!


Erarbeitung

Im Anschluss haben wir dann das Video angeschaut. Dabei gab es den ein oder anderen Lacher. Daraufhin habe ich den Kindern eine Beobachtungsaufgabe gegeben. Sie sollten nun auf die Gefühle des Zebras achten. Dann haben wir uns das Video nochmals angesehen. Nachdem wir das Video ein zweites Mal angeschaut haben, durften sich die Schüler zur Beobachtungsaufgabe äußern.

Danach haben wir eine Gefühlskurve für das Zebra an der Tafel gezeichnet. In einem gelenkten Unterrichtsgespräch habe ich die Schüler gefragt, wieso sich das Zebra an bestimmten Stellen im Video glücklich, hilflos oder verzweifelt fühlt. Die Kinder konnten dies schon sehr genau beschreiben und die Gefühle nachvollziehen. Der Fokus lag dann vor allem auf dem Ende des Videos, wenn das Zebra mit den Punkten auf die anderen Zebras trifft.

Innerhalb der Arbeitsphase durften die Schüler – „jeder in seiner Gangart“ – ihr eigenes Zebra mit individuellem Muster malen. Dafür gab es Vorlagen für schwächere Schüler. Andere Kinder haben das Zebra selbst gemalt. Auffallend war, dass während dieser Phase alle Schüler sehr wertschätzend gegenüber den Zebras ihrer Mitschüler waren. Es wurde deutlich, dass die Kinder die Botschaft des Videos verinnerlicht hatten.


Präsentation der Ergebnisse

Schlussendlich haben wir dann alle Zebras an die Tafel geheftet und gemeinsam gesammelt, was wir an welchem Zebra schön finden. Auch in dieser Phase wurde klar, dass jeder etwas anders gut gezeichnet hat und jedes Zebra wurde gelobt.

Wichtig ist, dass die Botschaft des Videos am Schluss auf die Klasse bezogen wird. Was bedeutet das für uns? Welche Verhaltensregeln können wir daraus ableiten? Wie verhalten wir uns anderen gegenüber? Dies waren die Inhalte der darauffolgenden Unterrichtsstunde. Gemeinsam haben wir überlegt, warum es toll ist, dass jeder anders ist und andere Stärken und Schwächen hat. Die Kinder haben dafür viele Gründe gefunden. Leitsätze, wie wir miteinander umgehen möchten haben wir dann auf einem Plakat festgehalten – natürlich mit einem Zebrabild! Es soll uns immer an den freundlichen, wertschätzenden Umgang mit unseren Mitmenschen erinnern. Auf diesem Plakat hat auch der Slogan vom Zebrafanclub – „Jeder in seiner Gangart“ – Platz gefunden.

Viel Spaß, wenn ihr diese Unterrichtsidee auch ausprobieren wollt.
Herzlichst Lena

Copyright: Elena Fuchs, SchlierCopyright: Iljas Remsch, Schlier
Copyright: Rosalie Paulmichl, SchlierCopyright: Melia Groß, Schlier
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