Aufbau der Lesekärtchen
Die Kärtchen orientieren sich an den Phasen des Leseerwerbs und sind so gestaltet, dass die Kinder Schritt für Schritt Sicherheit gewinnen:
- Lautkarten: Die Kinder verknüpfen Laute mit Buchstaben und ordnen sie passenden Bildern zu.
- Silbenkarten: Erste Syntheseprozesse werden gefestigt, indem Laute zu Silben zusammengezogen und mit Bildmaterial verbunden werden.
- Wortkarten: Silben werden zu ganzen Wörtern kombiniert; kurze Silbenstrukturen erleichtern das Dekodieren.
- Satzkarten: Kurze, klare Sätze bereiten den Übergang zum Textlesen vor.
Diese Progression spiegelt die Erkenntnisse der Leseforschung wider: Phonologische Bewusstheit als Grundlage des Lesens, Silbenorientierung als Brücke zwischen Lautsynthese und automatisiertem Wortlesen, Automatisierung durch wiederholtes, lautes Lesen sowie Motivation und Eigenaktivität als Motor nachhaltigen Lernens.

Einsatzmöglichkeiten im Unterricht
Die Stärke der Lesekärtchen liegt in ihrer Flexibilität. Ihr könnt sie in ganz unterschiedlichen Unterrichtsformaten einsetzen.
Differenzierung im Klassenverband: Während einige Kinder noch mit Laut- und Silbenkarten üben, können andere bereits Wörter oder Sätze lesen. So wird jedes Kind in seiner „Zone der nächsten Entwicklung“ gefördert, ohne Über- oder Unterforderung.
Stationenarbeit: Ihr könnt die Kärtchen gut in offenen Lernformen einsetzen. Es ließen sich sogar einzelne Stationen damit bestücken:
- Laute lesen und Bilder zuordnen
- Silbenkarten zu Wörtern kombinieren
- Wörter lesen und das passende Bild finden
- Satzkarten lesen und kleine Handlungsaufträge ausführen
Lesen im Leseband: In Kleingruppen können die Kinder hier Karten ziehen, laut lesen und von den Partnern überprüfen lassen. Eine weitere Variante wäre das Kettenlesen, bei dem Satzkarten auch nacheinander gelesen werden können und so kleine Texte entstehen. Wiederholtes Lautlesen in dieser Form trägt nachweislich zur Steigerung der Leseflüssigkeit bei.
Spielerische Formate: Auch als Spielmaterial sind die Kärtchen einsetzbar: als Memory mit Wort- und Bildkarten, als Domino mit Silbenfolgen oder in Partnerübungen, bei denen ein Kind liest und ein anderes kontrolliert. Bei einem solchen Spielcharakter vergessen die Kinder ganz oft, dass sie gerade intensiv lesen üben – und trainieren dennoch ihre Leseflüssigkeit.

Aus der Praxis für die Praxis
Ausdrucken, zerschneiden und los geht’s: Die Lesekärtchen ermöglichen eine enge Verzahnung von Laut-, Silben, Wort und Satzebene, fördern Differenzierung im Unterricht und steigern die Übungsintensität – ohne dass zusätzliche Vorbereitung notwendig ist.
Damit wird das Lesenlernen sichtbar, handelnd und motivierend. Die Kinder können direkt überprüfen, ob sie richtig gelesen haben. Sie erleben so kleine, aber wichtige Erfolgsmomente.
Zusammen mit dem Buchstabenheft PLUS und den Lesetrainingsseiten des Zebra 1 Lesebuches habt ihr so ein System das matcht. -Weitere Ideen und Materialien findet ihr außerdem im Rahmen des #KlettLesepakt – gemeinsam für starke Leserinnen und Leser.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Einsatz im ersten Schuljahr. Besucht uns gerne auch auf Instagram. Auf unserem Account zebra_franz findet ihr viele weitere Ideen rund um euren Unterricht.
Herzlichst, eure Theresa
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